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CATTANEO, TIM LEFEBVRE AND ANDREA LOMBARDINI – Hypersphere (EP)

~ 2024 (Freecom Hub) – Stil: Fusion Rock / Electronic / Avantgarde ~


Die „Band“ muss man erst einmal im „Organigramm“ darstellen. Tim Lefebvre ist ein Bassist, der mit David Bowie, Elvis Costello, Sting, aber auch Till Brönner gearbeitet hat, um nur einen Bruchteil der Musiker zu nennen. Er war auch bei der TEDESCHI TRUCKS BAND und pendelt zwischen New York und Hollywood. Paul Cattaneo ist ein italienischer Sänger, Songwriter und Musiker, der seit 2007 Alben und alle möglichen Festivals bespielt und veranstaltet. Andrea Lombardini ist ein hochangesehener Bassist aus dem Jazz-Bereich.

Wer jetzt aber ein Bassgewitter erwartet, ist auf der falschen Spur. ´Vibing´ beginnt zwar mit anspruchsvollen Basstönen, integriert aber schnell allerlei spacige Keyboard-Klänge zwischen Fusion, Elektro- und Kraut-Rock. Das aber ziemlich schräg und auf technisch hohem Niveau. ´Sentinel Peak´ beginnt wie ein Kinderlied, führt aber schnell ins rhythmisch vertrackte Fusion-Genre. Aber auch vor Techno- und Wave-Einflüssen macht dieses versierte Trio nicht halt. Eine gewisse Struktur bleibt aber erhalten, so dass man als Hörerin / Hörer nicht überfordert wird.

 

 

Die drei Musiker lassen sich auf dynamischen Drum- und Bassfiguren treiben und es gelingt meist anspruchsvolle, interessante Musik zu kreieren. Der Titelsong ist dann schon experimenteller und wenig als Hintergrundmusik geeignet. Das klingt dann auch sehr abgespaced, hat aber auch etwas Beruhigendes. Zum Schluss darf der Bass dann lauter dröhnen.

´Stretch´ ist stärker an Rockstrukturen ausgerichtet und deshalb schneller greifbar. Mit ´Mankind´ gibt es noch einmal etwas mehr Space-Elektronik auf die Ohren mit einem jazzigen Rhythmus als Basis. Keine einfache Kost über die 26 Minuten, aber für Menschen mit offenen Ohren und einem gewissen musikalischen Innovationsbewusstsein auf jeden Fall antestenswert.

(8 Punkte)

 

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Pic: Raffaella Vismara