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LEPROUS – Melodies Of Atonement

~ 2024 (InsideOutMusic / Sony Music) – Stil: Pop-Art-Metal ~


LEPROUS erfinden sich seit 2001 von Album zu Album aufs Neue, vom Progressive Metal in den Anfängen zu Artpop- und Alternative Metal-Exkursionen in der jüngsten Vergangenheit.

Das achte Werk der Norweger entledigt sich nunmehr grundsätzlich aller orchestralen Elemente seiner Vorgänger und konzentriert sich auf das Wesentliche. Die Kompositionen gelangen schneller auf den Punkt und benötigen wenige ungerade Taktarten, sind allerdings aufgrund ihrer elektronischen Elemente moderner ausgerichtet.

Frontmann/Songwriter Einar Solberg präsentiert mit den Gitarristen Tor Oddmund Suhrke und Robin Ognedal, mit Bassist Simen Daniel Lindstad Børven und Schlagzeuger Baard Kolstad somit die ´Melodies Of Atonement´.

Ein Dub-Groove und Sha-la-la-la-la-la-Gesang bestimmen dementsprechend ein ´Silently Walking Alone´ und quäkende Elektronik ein ´Atonement´. Der Gesang von Einar Solberg steht erwartungsgemäß natürlich nicht nur bei einer Komposition wie ´Like A Sunken Ship´ ganze vorne im Soundgefüge, wenn er mitsamt der explosionsartigen Ausbrüche abhebt. Sogar die bekannten, kleinen „Lalalala“-Chöre werden in diesem Falle netterweise nicht ausgelassen.

Die Mehrzahl der Kompositionen erwächst ferner aus ruhigen Momenten, so wie ´Limbo´, aber auch ´Faceless´ mit seiner Mischung aus poppigem Artrock und extrem emotionalem Gesangs- und Chorvortrag. Dagegen singt der harmonische Chorgesang von ´Self-Satisfied Lullaby´ zum programmierten Rhythmus, während sich der hinausführende Falsett-Gesang von Einar Solberg im Dickicht des leichten Gestrüpps verliert.

Obwohl die ersten Listenings äußerst vielversprechend klangen, entpuppt sich ´Melodies Of Atonement´ bei genauerer Betrachtung nur als gewöhnliches elektronisches Artpop-Werk mit Einar Solberg im Epizentrum.

(7,5 Punkte)

 

 

 

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Pic: Grzegorz Golebiowski