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LEVIATHAN – Stories Of Imperceptible Light

~ 2024 (Arkeyn Steel Records) – Stil: US Prog Metal ~


Auferstanden, um weiterhin den klassischen US Progressive Metal zu zelebrieren.

LEVIATHAN aus dem schönen US-amerikanischen Colorado, wie die kleinen, bunten Bären, wollten eigentlich nach über drei Dekaden das Handtuch in den tiefsten Canyon werfen und die Geschichte von einer der hoffungsvollsten Progressive Metal-Act begraben.

Bloß eine Lebensleistung, die noch viel mehr als nur solch unsterbliche Meisterwerke wie ´Deepest Secrets Beneath´ (1994), ´Scoring The Chapters´ (1997) oder ´Beholden To Nothing, Braver Since Then´ (2014) beherbergt, konnte nicht so urplötzlich nach ´Mischief Of Malcontent´ (2022) abrupt enden.

Daher führte der Entschluss von Mastermind John Lutzow, sein musikalisches Leben in Zukunft doch nicht auf Solo-Pfaden auszuleben, sondern LEVIATHAN fortzuführen, zu einem Freudenfest mit Feuerwerk in Kreisen der Progressive Metal-Hörerschaft.

 

 

Zwei Jahre später kann John Lutzow (Gitarre, Bass, Keyboards, Gesang) abermals mit Raphael Gazal (Gesang, Gitarre, CYCLOPEAN WALLS), Kyle Brian Abbott (Schlagzeug, TIWANAKU, DIEZEL) sowie Gitarrist/Cellist John Sellers (schon auf ´At Long Last, Progress Stopped To Follow´ bei LEVIATHAN) dieselbe Bandbesetzung aufbieten, um das neunte Studioalbum präsentieren zu können.

´Stories Of Imperceptible Light´ ist ein äußerst klassisches US Progressive Metal-Album geworden. Über die altbewährte Länge von gut 42 Minuten trägt das Quartett sieben Kompositionen vor, die zumeist im proggy Midtempo gehalten sind.

Während ´Echo Chamber´ zur Einstimmung noch mit der großen Melodie geizt und die trockene Grundhaltung des Sounds nicht durchbricht, obwohl sogar mehrere Brücken zur Himmelspforte beschritten werden, öffnet sich im Folgenden das US-amerikanische Buch der feinen Prog Metal-Melodien zuhauf.

´Light Caressing Screams´, über späte Reue und die Panik als Norm, stellt sich in kraftvoller, ´Life To Lose´, über das steinige Dasein und das Leben nach dem Tod, in noch kraftstrotzender sowie aufrüttelnder Manier vor und ´Vanishing Point´ in der Eigenart einer verborgenen Hit-Single.

´Left Behind Tears´, über die Veränderungen des Lebens, wirkt als würde es hinter vorgehaltener Hand frohlocken, während ´In Our Lifetime´, über Unruhen und den Zusammenbruch, die pure Lust am progressiven Metal anzuhören ist. Die gesamte Schönheit des klassischen US Progressive Metal zeigt sich vorerst letztmals bei ´Lost Fool´, über die Zeiten der Entscheidung, in einer geradezu beunruhigenden Sanftmut.

´Stories Of Imperceptible Light´ ist nicht für den kurzfristigen Genuss von bunten Naschkatzen, ´Stories Of Imperceptible Light´ ist für die Ewigkeit ersonnen. Lang lebe der US Prog Metal. Lang lebe LEVIATHAN.

(9 Punkte)

 

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