~ 2024 (Drag City) – Stil: Alternative Country/Indie Folk/Americana ~
Bill Callahan ist zweifellos ein ungemein ernsthafter Songwriter, und sein Songwriting hat eine Botschaft und eine Wahrheit, die ihn zugleich groß wie clever erscheinen lässt. In den vergangenen Jahren hat er sich mit einigen der besten Musikern der Avantgarde- und Experimental Folk-Szene umgeben, und das Live Album ´Resuscitate!´ ist nun das erste belegte Ergebnis dieser Kollaboration.
Das Album enthält fast ausschließlich Songs aus seinem aktuellen Werk ´YTILAER´, und es zeigt Callahan als Bandleader und musikalischen Wegbereiter, der seine Songs dazu antreibt, sich zu verändern, manchmal fast bis zur Unkenntlichkeit, und mit einer hervorragenden Besetzung an Musikern, die praktisch mit jeder Note neue Nuancen herauskitzeln.
Callahans Lieder sind für Abschweifungen jedenfalls bestens konzipiert und basieren oft auf nur wenigen Akkorden, und das gibt ihm und seiner Band Raum zum Dekonstruieren und Herumexperimentieren.
Die meisten Stücke vom letzten Album sind etwa sechs bis sieben Minuten lang, und der Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenspiel zwischen den Bandmitgliedern, wobei die Dynamik in den Songs fortwährend zu- und abnimmt.
Der flatternde Anfang von ´First Bird´ etwa spielt mit einer Art spirituellem Jazz-Vibe und taumelt geradezu auf Jim Whites subtiler, aber treibender Percussion vorwärts, während ´Partition´ von Beginn an aufstrebend von einer hochseiligen One-Note-Rhythmusgitarre getragen wird.
Stachelige Leads und Callahans gelegentliche Schreiausbrüche sprühen schließlich wie Funken in ´Everyway´, und das Stück entfaltet sich wie über einer fließenden Soundlandschaft, wohingegen ´Naked Souls´ wie eine düstere Art von Soul rüberkommt.
Callahans Musik ist eben oftmals hypnotisch, und abgesehen von dem gelegentlichen Eintauchen in abstraktes Rauschen wird es durch das Live-Erlebnis gar noch verstärkt.
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