NATSUKI TAMURA & JIM BLACK – NatJim
~ 2024 (Libra Records) – Stil: Jazz ~
Der japanische Trompeter und Komponist Natsuki Tamura ist für seine musikalisch übergreifenden und transnationalen Begabungen bekannt. Er spielt mit seiner Ehefrau, der Pianistin Satoko Fujii im Duo, lebt sich in einem Free Jazz-Avant-Rock-Quartett sowie einem Akustik-Quartett aus und hat seine Freude in unzähligen Ensembles mit oder ohne Satoko Fujii.
Mit dem US-amerikanischen Schlagzeuger Jim Black verbindet ihn eine lange Freundschaft. Der mittlerweile in Berlin lebende und in Bern unterrichtende Absolvent der “Berklee School of Music” in Boston war einst Mitglied beim TINY BELL TRIO und ELLERY ESKELINS TRIO und erforschte in der Gruppe PACHORA die Balkanmusik im Jazz. Sein eigenes Quartett veröffentlichte unter dem Namen ALASNOAXIS sowie unter JIM BLACK AND THE SCHRIMPS.
Seit 25 Jahren ist ´NatJim´ die erste gemeinsame Duo-Aufnahme des Trompeters/Komponisten Natsuki Tamura und des Schlagzeugers Jim Black. Auch auf diesem Werk stacheln sie sich wieder zu Höchstleistungen an. Sechs der neun Kompositionen sind von Natsuki Tamura vorbereitete Stücke, der Rest ergeht sich in freier Improvisation.
In ´Morning City´ erhebt Natsuki Tamura seine Trompete im hellen Klang, während er sie in ´Afternoon City´ mit einem Dämpfer spielt. Die Dynamik behalten sie dabei immer im Auge. Allein in ´City Of Dusk´ wechseln sie schnell zwischen den einzelnen Geschwindigkeiten, in ´Bright City´ hingegen ohne stete Hast. Das Schlagzeug von Jim Black geht indes meist kühn und unerschrocken vor, überrascht mit ständigen Rhythmuswechseln, anschwellenden und abklingenden Performances.
Mit echter Freude und großem Improvisationsgeist gehen die beiden Avantgardisten an ihr Spiel. Natsuki Tamura und Jim Black können allerdings trotz aller notwendigen und gegebenen Spontanität durchweg mit ihren Emotionen glänzen. Ob ruhige oder laute Stadt, die Stadt am Morgen oder Abend, die City ist mit all ihren Schattierungen in ´NatJim´ zu erkunden.
(8 Punkte)