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MILES OKAZAKI – Miniature America

2024 (Cygnus Recordings) - Stil: Experimental Music

Der aus Port Townsend stammende Gitarrist Miles Okazaki ist durch seine elf Alben als Solo-Künstler und durch unzählige als Sideman, etwa bei Kenny Barron, John Zorn oder Stanley Turrentine, eine anerkannte Größe. 2018 erregte er mit der Umsetzung der kompletten Kompositionen für Sologitarre von Thelonious Monk großes Aufsehen.

Der Wahl New Yorker tritt jetzt mit seinem zwölften Album an die Öffentlichkeit und überrascht mit der Abkehr von gewohnten Strukturen. Sein neuestes Werk ist vielmehr eine Klangreise, die auf dem Nutzen von Studiotechniken und dem Einsatz von improvisiertem Songmaterial beruht.

Gemeinsam mit Matt Mitchell (Piano), Patricia Brennan (Vibraphon), Caroline Davis (Altsaxophon), Anna Webber (Tenorsaxophon, Flöte), Jacob Garchik (Posaune), Jen Shyu (Gesang), Fay Victor (Gesang), Jon Irabagon (Gesang, Saxophon) und Ganavya (Gesang) bewältigt Miles Okazaki in wechselnder Besetzung leidenschaftliche und verschleierte Klangpfade, 22 an der Zahl, meist in einem kurzen Zeitraum von ein oder zwei Minuten abgelaufen.

Dabei ist die Gitarre elektrisch und akustisch, sowie im viertelton und bundlos zu hören. Die Instrumentierung insgesamt ist außergewöhnlich, sie lässt eine zwanglose Geisteskraft erkennen, denn die Instrumente rotieren von Song zu Song. Mit dem Pianisten Matt Mitchell und der Vibraphonistin Patricia Brennan ist ´The Funicular´ zu erleben, mit dem Saxophonisten Jon Irabagon ´Open Road´ und mit dem Posaunisten Jacob Garchik ´The Cavern´. Doch das Werk sorgt noch für weitaus mehr improvisatorische Überraschungen.

Miles Okazaki sollte dementsprechend auch mit ´Miniature America´ wieder für einiges Aufsehen sorgen.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/miles.okazaki


Pic: John Rogers

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