~ 2024 (Metal on Metal) – Stil: Epic Death/Doom ~
Höre ich da Deathmetal-Riffs, die sich über den Schlachtacker walzen wie ein alter St. Germond oder Schneider Tank? Der grollende Sprechgesang lässt keine Zweifel aufkommen. Aber da sind melodische Vocals, roh und aus dem Bauch, eher an erdigere Barbarenmetalbands erinnernd. Kann spannend werden.
Das wogende und stapfende ´Sparta´ an fünfter Stelle ist dann die erste Nummer, bei der die Torwächter Fraktion, also ich u.a., Lusttröpfchen in die Unnerbüx absondern, bis denn irgendwann wieder das Gegrolle kommt. Ich liebe ja beide Varianten. Rollenden Panzerdeathmetal mit bestialisch infernalischen Riffs und schwungvollen Helden – und Barbarenmetal mit rauem Gesang und geilen Melodien. SOLSTITIUM tun dies auch und geben noch eine Prise Doom mit rein, von der edel episch metallenen Variante. Spielen können die Burschen, die wohl alle meine Söhne sein könnten, obschon sie Erfahrung in anderen Bands aufweisen. Fragen tu ich mich, ob sie den Heavy Metal in die Gegenwart retten.
Irgendwo sind sie ein Glitch in der Matrix, die 1992er bis 2002er Death, Doom, Epicmetal Melange hätte gerade in der ersten Hälfte der 90er eine Revolution ausgelöst. Jetzt schlüpfen wir in eine Zeitspalte und landen kurz über 30 Jahre in der Vergangenheit, springen kurz in die Zeit des epischen Barbarenmetal vor gut 20 Jahren und wieder zurück. Aber solche Bands passen zum Label.
Immerhin ist das Spiel sehr heavy und lebendig, sehr natürlich und strahlt Authentizität aus. Die Franzosen wissen, wie sich Heavy Metal bzw. doomiger Death Metal mit epischen Momenten anfühlen muss. Auch wenn sie für die Altbangerfraktion zu sehr zwischen den Stühlen sitzen. Die spanischen HEX fallen mir zuweilen als Band ein, die ähnliche Wege geht, aber sie bleiben konsequenter beim Deathmetal schleppenderer Art.
Kann man haben, würde ich definitiv als spannend bezeichnen. Wenn soliert wird, dann brennt und kocht die Hütte. Wenn sie treibender aufspielen, dann neben die Herzen. Sie haben Heavy Metal-Songs mit Death Metal-Sound und erhabene Doomschleicher. Diese Band macht einfach Spaß. Auch wenn bei ihnen der große Wurf noch bevorstehen sollte, denn sie sind mit erheblicher Leidenschaft dabei, allein das eigenständige Element fehlt. Dennoch spannend. Diese furiose Lust. Das reißt mit.
Ich meine, ich habe schon Gruppen gehört, die wesentlich weniger geschafft haben, wo die Songs dann keine Tiefe und keine Seele hatten. Bei SOLSTITIUM sind beide Aspekte gegeben.
Fangen wir mal klein an. Eine gute 8 für eine gutgeile Platte.
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