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ROBERT JON & THE WRECK – Red Moon Rising

~ 2024 (Journeyman Records/Rough Trade Distribution) – Stil: Southern Rock / Blues Rock ~


Harte Jungs. Das sieht man auf den ersten Blick. Das muss aber auch sein, wenn man den klassischen Rock aus den Südstaaten spielt, auch wenn die Band eher im südlichen Kalifornien als in den konservativen Südstaaten anzusiedeln ist. Schon der Vorgänger reihte eine südliche Perle an die andere. Und ´Stone Cold Killer´ zu Beginn des neuen Albums geht auch locker, klassisch von der Hand. Kerniger Gesang auch auf Song Nr. 2 ´Trouble´. Die Gitarren und die Melodien erinnern an die Großen im Southern Rock-Geschäft. Die Orgel unterstützt und sorgt für einen vollen Sound. Robert Jon darf dann in der Mitte des Songs auch die Gitarre aufdrehen. Klar, ist ja auch auf Joe Bonamassas Label veröffentlicht.

Harte Männer können auch weinen oder starke Balladen schreiben. Die ´Ballad Of A Broken Hearted Man´ erinnert gleich an Meisterleistungen wie ´Diary Of A Workingman´ der ewig unterschätzten BLACKFOOT. Das darf man. Sich von wirklich großen Bands inspirieren lassen. Ja, auch LYNYRD SKYNYRD, THE OUTLAWS und andere kommen einem natürlich in den Sinn. Wirklich schöner Song. Der Titelsong ist dann wieder rockiger, mit Boogie angereichert. Solider, kräftiger Rock. Immer mit Hooks, die einem im Hirn bleiben. Bravo. ´Dragging Me Down´ klingt dann auch irgendwie nach Joe Bonamassa. Na ja, Robert Jonathan Burrison (so der ursprüngliche Name von Robert Jon) hat gleiche musikalische Vorlieben und eine ähnliche Stimmlage wie der gute Joe.

´Hold On´ wildert auch etwas im AOR, wäre da nicht das geschmackvolle Gitarrensolo in der Mitte. ´Down No More´ und ´Help Yourself´ zeigen – wie auf dem Vorgängeralbum – auch Country- und Cowboy-Anleihen. Lieber ist mir dann wieder das sanfte ´Worried Mind´ mit Mundharmonika, auch wenn es noch tiefer in die Country-Seele abdriftet. Hat aber was. Mit ´Give Love´ geht es beseelt weiter.

Härter ist dann wieder der erste der beiden Bonus-CD-Tracks (gibt es in letzter Zeit immer öfters wieder) ´Rager´. Abschließend gibt es das mit Doppel-Gitarren gespickte ´Hate To See You Go´, eine klare Reminiszenz an THE ALLMAN BROTHERS. Schade für die Vinyl-Käufer, beides gute Tracks. ROBERT JON & THE WRECK können auch auf diesem Album ihren hohen Stellenwert im Southern Rock-Geschäft bestätigen.

(8 solide Punkte)

 

facebook.com/robertjonandthewreck