EVERGREY – Theories Of Emptiness
~ 2024 (Napalm Records) – Stil: Dark Melodic Metal ~
Tom S. Englund versucht seit Jahren sein langlebiges Projekt EVERGREY aus der charakteristischen und längst etablierten Melancholie zu reißen. Denn viel zu anschmiegsam sind die Riffs und die Melodien des bandtypischen Power Metal im Laufe der Jahre geworden.
Auch auf der 14. Studioproduktion ist der Mastermind und Gitarrist mit seinem niedergeschlagenen Charisma am Mikrofon der hymnischen Kompositionen anzutreffen, um über menschlichen Wahn und zwischenmenschliches Leid zu predigen. Große Gefühle, bisweilen große Melodien suhlen sich gewohntermaßen im progressiv angehauchten und melancholischen Dark und Power Metal.
Zwischen Prog und Power Metal begeistert die wuchtige Eröffnung ´Falling From The Sun´. Von Keyboards und Orgel verziert, packt ´Say´ noch einnehmender die Zuhörerschaft, während die große Hymne des Albums ´One Heart´ alle für sich gewinnen kann. Ein ´Misfortune´ ist zwar noch hymnischer und regelrecht stadiongroß, zieht allerdings die euphorische Situation mit seinem poppigen “ohoo”-Gesang hinunter.
Neben der nächsten Hymne ´Our Way Through Silence´ und dem Herkulesakt ´We Are The North´, sollten dem langjährigen Liebhaber von EVERGREY daher auch die frischen Ideen in Form von elektronischer Rhythmusunterfütterung bei der Halbballade ´Ghost Of My Hero´ sowie von industrial-metallischer Art und Weise bei dem pompösen ´Cold Dreams´ gefallen, ansonsten muss er immer noch auf die nächste große Schönheit seit den Bandmeisterwerken ´In Search Of Truth´ (2001) und ´Recreation Day´ (2003) warten.
(8 Punkte)
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