KERRY KING
4. Juni 2024, Enschede, Holland
~ ANTICHRIST RETURNS! ~
Es gibt sicherlich härtere Bands und solche mit noch fieseren Texten, aber SLAYER hatten schon immer etwas einzigartiges, das bei ihren Fans einen geradezu animalischen Wahnsinn ausgelöst hat. Ob es die Mischung aus unheimlichen und erdrückenden Gitarrenriffs, dem athletischen Schlagzeugspiel oder Tom Arayas rasendem Gesang war, die vier Totschläger boten stets ein Live-Erlebnis wie keine anderen – und ihre Shows waren das Übergangsritual für Headbanger in eine unheilige Gemeinschaft mit den lauten, stolzen, selbsternannten Antichristen des Metal!
Der vergangene Dienstag ruft genau diese Erinnerrungen in mir wach. 11x hatte ich Araya & Co. bisher live erlebt, als Premiere 1985 auf der ´Hell Awaits´-Tournee und zuletzt bei ihrem europäischen Farewell-Gig 2019 in der Stuttgarter Schleyer-Halle. Unheimlich. Hemmungslos aggressiv. Aber vor allem eines: präzise! Ich kenne jedenfalls keine andere Band deren Live-Output in jedem Falle dermaßen perfekt geklungen hat, wie das meiner kalifornischen Thrash-Darlings.
KERRY KING treten nun genau in deren Fußstapfen! Angefangen bei der in blasphemischem rot funkelnden Bühnenshow, dem professionellen Stage-Acting, dem glasklaren Gesamtsound bis hin zum perfekt aufeinander abgestimmten Zusammenspiel hat hier wieder einmal alles gestimmt. Der Meister selbst war in gewohnter Manier höchst konzentriert und sorgte mit seinen magischen Fingern für die nötige Finesse und Präzision, und dass mit Mark Osegueda sowohl physisch wie stimmlich ein Araya-würdiger Ersatz gefunden wurde, steht ebenfalls außer Frage. Die stürmische Backfront mit Paul Bostaph und Kyle Sanders ist bestens besetzt, während Phil Demmel eine ideale Ergänzung zu King darstellt. Man fühlte sich jedenfalls wieder ganz wie daheim – zurück in der Hölle!
Von der dissonanten Böswilligkeit ihrer typischen Riffs bis hin zur zuverlässig kompromisslosen Grimmigkeit der Texte wirkt KERRY KINGs Sound jedenfalls bereits jetzt schon höchst authentisch und zeitlos zugleich. Vom Opener ´Where I Reign´ und dem eindringlichen Aufbau von ´Trophies Of The Tyrant´ bis hin zum verdrehten, brennenden, Riff-geladenen ´Tension´ und dem rasenden Schlusspunkt ´From Hell I Rise´ bot die Band sämtliche Songs ihres aktuellen Albums sowie einige Klassiker aus dem SLAYER-Repertoire wie ´Raining Blood´, ´Black Magic´ oder ´Disciple´. Die pochende Musik hallte dabei bis durch die Knochen hindurch und zeigte erneut wie diabolisch-professionell King nun seit mehr als 40 Jahren arbeitet. Rund 80 Minuten pure Riff-Magie. The Antichrist has returned!
Setlist:
Diablo (Intro)
Where I Reign
Trophies of the Tyrant
Toxic
Repentless (SLAYER)
Two Fists
Tension
Everything I Hate About You
Chemical Warfare (SLAYER)
Idle Hands
Rage
Hate Worldwide (SLAYER)
Residue
Disciple (SLAYER)
Crucifixation
Shrapnel
Raining Blood (SLAYER)
Black Magic (SLAYER)
From Hell I Rise
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