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DEMON – Invincible

~ 2024 (Frontiers Music) – Stil: Hardrock ~


Vor 45 Jahren gründeten junge britische Satansanbeter die Legende DEMON und feierten mit den beiden NWoBHM-Klassikern ´Night Of The Demon´ (1981) und ´The Unexpected Guest´ (1982) einen gebührenden Einstand. Selbst der dämonische Geist wurde der Gruppe um Sänger Dave Hill, zumindest auf den Bühnenbrettern mit Grabstein- und Kreuz-Dekoration, seither nicht ausgetrieben.

Der Sound hat sich allerdings in diesen vier Dekaden innerhalb des klassischen und epischen Hardrock mehrfach gewandelt. Während ´British Standard Approved´ (1985) bei ihren Abenteuern mit dem Prog Rock als Höhepunkt gewertet werden durfte, veröffentlichten sie in den folgenden Jahren noch die Weltklasse-Alben ´Taking The World By Storm´ (1989) und ´Hold On To The Dream´ (1991). Die aktuelle Band-Inkarnation hat seit ihrer Wiederauferstehung im Jahre 2001 zwischenzeitlich vier Studioalben produziert und fügt derzeit mit ´Invincible´ ein weiteres hinzu.

Zwölf Kompositionen im traditionellen Sinne des Hardrock und Heavy Metal werden gewohntermaßen von Dave Hills rauer und markanter, 76 Jahre gestählter Stimme geprägt, die allerdings mittlerweile von einem massiven Gesangseinsatz der restlichen Bandmitglieder unterstützt wird. Herrliche Riffs, schwer und heavy, aber betörend und einnehmend, finden auch ohne mystische Anwandlungen aus der Frühzeit der Bandgeschichte ihren Weg ins Ohr. DEMON haben schlichtweg die Achtzigerjahre, aus Alben wie ´Heart Of Our Time´ (1985) und ´Breakout´ (1987) in die Gegenwart gerettet und lassen ihren Sound nochmals aufblühen.

Der hymnische Rocker ´In My Blood´ eröffnet mit einem Pomp-Refrain das 14. Studioalbum. Die traditionelle Metal-Schönheit ´Beyond The Darkside´ trägt das Werk mit einer wunderbaren Melodie weiter, das dunkle Epos ´Hole In The Sky´ in die musikalisch hohen Sphären. Dunkler pumpen hingegen die Gitarrensaiten von Dave Cotterill und Paul Hume bei der Rock-Attacke ´Face The Master´ und beinahe episch-doomig in ´Ghost From The Past´, wobei insbesondere diese beiden Songs konsequent den Sprung in die Gegenwart vollzogen haben.

Das lieblich melodische ´Break The Spell´ führt das Werk äußerst einnehmend fort. Der schnell mitsingbare Rocker ´Rise Up´ legt nochmals einen Schritt zu und der Titelsong ´Invincible´ marschiert sogar hörbar zu den Schlachtrufen auf seinen hymnischen Refrain zu. Der stampfende Rocker ´Cradle To The Grave´ kokettiert mit einer gespenstischen Aura zu bisweilen unheilvoller Tastenbegleitung und nochmals dunklen Saiten. Eine weitere traditionelle Metal-Schönheit namens ´Breaking The Silence´ wird nur noch von der finalen und äußerst persönlichen Halbballade ´Forever Seventeen´ überboten, herzzerreißend und emotional aufwühlend.

(8 Punkte)

 

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