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THE HORACE SILVER QUINTET – Silver’s Serenade

~ 1963/2024 (Blue Note) – Jazz ~


Der US-amerikanische Jazzpianist Horace Ward Martin Tavares Silver gehörte zu den Begründern des Hardbop. Der Komponist und Arrangeur war sowohl am Tenorsaxophon als auch am Klavier ein echter Virtuose.

Sein Durchbruch stellte sich für ihn in dem Moment ein, als sein Trio 1950 für Stan Getz angeheuert wurde. 1954 gründete er schließlich mit Art Blakey die berühmten THE JAZZ MESSENGERS, die er aber bereits nach dem Erfolgswerk ´Horace Silver And The Jazz Messengers´ im Jahre 1956 wieder verließ.

 

 

Fortan bevorzugte er für seine eigene Formation eine Quintett-Besetzung, das THE HORACE SILVER QUINTET mit Tenorsaxophon, Trompete, Klavier, Bass und Schlagzeug. Seinem Erfolg und der Qualität seiner Scheiben ´6 Pieces Of Silver´ (1956), ´Finger Poppin’´ (1959) oder ´Blowin‘ The Blues Away´ (1959) tat dies allerdings keinen Abbruch.

Bevor er jedoch den großen Klassiker ´Song For My Father´ (1965) veröffentlichte, spielte er noch mit dem HORACE SILVER QUINTET den kleinen Klassiker ´Silver’s Serenade´ (1963) ein.

 

 

Aufgenommen am 7. und 8. Mai 1963 in den „Van Gelder Studios“, Englewood Cliffs, NJ, gehörten zu Horace Silvers (Piano) Quintett-Besetzung seit mehreren Jahren schon Blue Mitchell (Trompete), Junior Cook (Tenorsaxophon), Gene Taylor (Bass) und Roy Brooks (Drums). ´Finger Poppin’´ war ihr erstes gemeinsames, ´Silver’s Serenade´ das sechste und letzte Album dieser berühmten Besetzung.

Selbst die Götterdämmerung des HORACE SILVER QUINTET bestätigt, dass Horace Silver ausgesprochen viele erstklassige Werke veröffentlicht hat. Auch bei ´Silver’s Serenade´ können seine fünf Eigenkompositionen mit hinreißenden Melodien und wunderbaren Harmonien überzeugen. Fast immer dürfen auch Blue Mitchell und Junior Cook mit einem Trompeten- bzw. Saxophon-Solo für das gewisse Staunen und für Begeisterung sorgen.

 

 

Ganz entspannt und gelassen führen das Piano von Horace Silver und die Trompete von Blue Mitchell sowie das Tenorsaxophon von Junior Cook in den Groove des sagenhaften Neunminüters ´Silver’s Serenade´ ein. Trompete und Tenorsaxophon können sich über einen längeren Zeitraum sichtlich versiert präsentieren. Horace Silver rückt sich mit seinem Tastenspiel allerdings ebenfalls noch ausgiebig in den Vordergrund. Im sich anschließenden, schwer swingenden ´Let’s Get To The Nitty Gritty´ steigert sich das Trompetenspiel im Laufe der ebenfalls immerhin über sieben Minuten in seiner Intensität, doch Tenorsaxophon und vor allem das Piano scheinen sich gleichfalls in einen Rausch spielen zu wollen.

Der Hardbop von ´Sweet Sweetie Dee´ wirbelt in seinen nochmaligen sieben Minuten durch den Funk, während sich die Bläser in dem nächsten phantasiereichen Siebenminüter ´The Dragon Lady´ eher an östlichen Klangmustern orientieren, so dass sogar Roy Brooks an seinem Schlagzeug ordentlich auftrumpft. Das alles abschließende ´Nineteen Bars´ reißt alle von der ersten Sekunde an mit, Junior Cook mit seinem Solo am Tenorsaxophon, Blue Mitchell an der Trompete, Horace Silver am Piano und überdies Roy Brooks am Schlagzeug lassen nichts anbrennen. THE HORACE SILVER QUINTET ganz in seinem Element.

(Klassiker)

 

 

´Silver’s Serenade´ erscheint in der „Tone Poet Vinyl“-Reihe, in einer Neuauflage und Pressung, d.h. audiophiles, rein analoges Mastering durch Kevin Gray von den Original-Analogbändern, in einer 180g-Vinyl-Pressung von RTI samt einem stabilen, glänzenden Tip-on-Gatefold-Sleeve-Cover.

 

 

Horace Silver – Klavier
Blue Mitchell – Trompete
Junior Cook – Tenorsaxophon
Gene Taylor – Bass
Roy Brooks – Schlagzeug

 

https://www.facebook.com/horacesilvermusic