SEBASTIAN BACH – Child Within The Man

Armin Schäfer7. Mai 2024

~ 2024 (RPM/Warner) – Stil: Hardrock/Heavy Metal ~

Hinter dem Namen Sebastian Bach steckt nicht nur ein herausragender Sänger, der mit seinen Kollegen von SKID ROW und den beiden Alben ´Skid Row´ (1989) und ´Slave To The Grind´ (1991) Musikgeschichte geschrieben hat, sondern auch ein sehr extrovertierter und scheinbar streitbarer Charakter, der im wahrsten Sinne des Wortes “nicht auf den Mund gefallen” ist. Musikalisch sorgte er auf seinen Solopfaden in den vergangenen Jahrzehnten jedoch kaum noch für wirklich große Schlagzeilen, was sich allerdings mit dem aktuellen Streich ´Child Within The Man´ ändern könnte.

Gesanglich hat Herr Bach keinen Deut von seiner früheren Klasse eingebüßt und diesmal passen zudem auch noch die Kompositionen. Elf an der Zahl haben den Weg auf ´Child Within The Man´ gefunden. Hilfe und Unterstützung beim Songwriting als auch an den Instrumenten lieferten unter anderem solch illustre Namen und Gäste wie Steve Stevens (Billy Idol) oder Myles Kennedy (ALTER BRIDGE). Kraftvolle Hardrocker mit Metal-Schlagseite geben sich mit wenigen gefühlvolleren und ruhigen Tönen die Klinke in die Hand und sorgen für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Mischung.

Der beinharte Einstiegstitel ´Everybody Bleeds´ gibt die Richtung vor und überzeugt mit tollen Breaks und einer hervorragenden Gitarrenarbeit. Insgesamt betrachtet besitzt das Album zwar einen recht modernen Anstrich, dürfte aber aufgrund der Qualität der einzelnen Kompositionen auch Freunde der traditionellen harten Mucke gefallen. Nicht minder geil und mit einem tollen Refrain dröhnt ´Freedom´ aus den Boxen. Kurz ruhiger wird es zu Beginn der dritten Nummer ´(Hold On) To The Dream´, bevor sie zu einem mächtigen Stampfer mutiert – so kann man in ein Album starten.

Sebastian Bach zeigt sich von Beginn an von seiner besten Seite und glänzt in jeder Stimmlage. Großartige Melodien und Refrains ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk und somit ist auch kein einziger Ausfall zu verzeichnen. Zu den Highlights zählen das bereits erwähnte ´(Hold On) To The Dream´, das atmosphärisch beginnende und abwechslungsreiche ´Vendetta´ sowie das sehr fetzige ´F.U.´ und das abschließende, sehr schöne ´To Live Again´. Hier darf man ruhigen Gewissens von einem durchgehend starken Album sprechen – Hut ab, Herr Bach!

(8 Punkte)