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CROSBY, STILLS & NASH – Crosby, Stills & Nash

~ 1969/2024 (Analogue Productions/Atlantic 75 Series) – Stil: Folk Rock ~


Sie fanden in 30 Sekunden zusammen, sie schufen in 30 Sekunden ihren unsterblichen Sound. David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash benötigten 30 Sekunden, so Graham Nash zu einem späteren Zeitpunkt, um ihren jeweilig eigenen Sound zu harmonisieren. Ihr Gesang brachte sich umgehend in Einklang und ihre Chemie fügte sich zusammen als ihre Stimmen im Juli 1968 bei einer spontanen Einlage während einer Party aufeinandertrafen.

Alle drei entstammten ohnehin Musikformationen, die sich mit ihrem Harmoniegesang in die Herzen der Zuschauer gespielt hatten. Songwriter/Gitarrist David Crosby sang bis zur Trennung im Oktober 1967 mit den BYRDS aus Los Angeles, Gitarrist/Keyboarder Stephen Stills sang bis Anfang 1968 bei den aufgelösten BUFFALO SPRINGFIELD aus Los Angeles und Gitarrist/Songwriter Graham Nash sang bei den insbesondere für ihren dreistimmigen Harmoniegesang bekannten englischen HOLLIES, die er in der Folge im Dezember 1968 verließ.

David Crosby und Stephen Stills knüpften bereits 1967 auf dem “Monterey International Pop Festival” erste Bande, als David Crosby den bei BUFFALO SPRINGFIELD ausgeschiedenen Neil Young vertrat und sie sich seitdem immer öfter trafen. Graham Nash lernte David Crosby 1966 auf einer BYRDS-UK-Tournee kennen, Stephen Stills auf einer Party. Nachdem die HOLLIES 1968 nach Kalifornien gezogen waren, kam es im Juli 1968 zur schicksalshaften Begegnung und musikalischen Vereinigung während der erwähnten Party, die unaufklärbar entweder bei Joni Mitchell oder bei Cass Elliot von MAMAS & THE PAPAS stattfand.

Um sicherzustellen, dass sie in ihrer neuen Gemeinschaft künftig nur als Trio musizieren, und vor allem zur Erzeugung einer starken Identifikation, wählten sie ihre eigenen Nachnamen CROSBY, STILLS & NASH für den Bandnamen aus. Ihr selbstbetiteltes Debüt-Studioalbum nahmen sie zwischen Februar und März 1969 in den “Wally Heider Studios” von Hollywood auf. Schlagzeuger Dallas Taylor spielte neben Session-Drummer Jim Gordon auf den meisten Songs, Stephen Stills nicht nur die Gitarren auf seinen eigenen Kompositionen, wie die anderen beiden, sondern ansonsten noch Bass und Tasteninstrumente. Daher sah Stephen Stills ihre erste Veröffentlichung überwiegend als seine Schöpfung an.

 

 

Das Foto für jenes ikonische Cover-Artwork wurde vor einem verfallenen Haus in der Palm Avenue von West Hollywood aufgenommen, kurz vor seinem Abriss. Denn als das Foto nochmals in korrekter Reihenfolge zu ihrem Bandnamen geschossen werden sollte, denn sie saßen bei den ersten Aufnahmen auf einem ausgedienten Sofa umgekehrt zu ihrem Bandnamen als Nash, Stills und Crosby, war das Haus bereits dem Erdboden gleich gemacht. Daneben schaute Dallas Taylor auf der Rückseite des Gatefold-Cover-Artworks durch die Fenstertür.

´Crosby, Stills & Nash´ sollte den Sound der Siebzigerjahre prägen. Dieser kalifornische Sound der 70s brachte in der Folge Künstler und Gruppen wie Jackson Browne, EAGLES und FLEETWOOD MAC auf den Plan, den Soft Rock an sich zum Erblühen und die Stimmharmonie der Singer-Songwriter-Bewegung mit Liedern privater Natur in Aufruhr. Viele wollten zudem fortan von dem Management-Team Elliot Roberts und David Geffen vertreten werden.

Dieses einflussreiche Werk erscheint derzeit zum 75-jährigen Jubiläum von „Atlantic Records“ im echten Goldstandard auf Vinyl. Denn „Analogue Productions“ haben sich dem Jubiläum angeschlossen und veröffentlichen die Scheibe ihrerseits auf einem 180g schweren Doppel-Vinyl mit 45 rpm, natürlich gepresst bei „Quality Record Pressings“, vom analogen Original-Masterband von Bernie Grundman gemastert, in einem aufklappbaren Gatefold Double Pocket Jacket.

Die bekannte Zusammenarbeit von „Acoustic Sounds“, „Analogue Productions“ und „Quality Record Pressings“ führt allerdings zu diesem unglaublichen Sound, der diese Pressung zur definitiven werden lässt und den Zuhörer sehr dicht an der wohlauf singenden Supergroup platziert.

Dieses absolut reichhaltige Debütalbum von CROSBY, STILLS & NASH ist so reich an Songideen und reich an zeitlosen Harmonien. Folk, Country, Blues und Rock werden in ureigener Art im dreistimmigen Harmoniegesang vorgetragen. Eine himmlische Vorstellung und eine unverzichtbare Scheibe.

Die eröffnende, siebeneinhalbminütige und sagenhafte ´Suite: Judy Blue Eyes´ schrieb Stephen Stills über seine ehemalige Freundin Judy Collins, eine poppige Folkrock-Komposition in mehreren Abschnitten. Zuerst schwingen sich Crosby, Stills & Nash mit ihrem Harmoniegesang durch puren Pop-Wohlklang, dann mit beinahe purer dreistimmiger Harmonie in neue Höhen und lassen schließlich den Song mit “Do-do-do-do-do, do, do, do-do-do-do”-Gesängen und einigen spanischen Texten ausklingen.

Der von Graham Nash geschriebene Song ´Marrakesh Express´, ein musikalisches Resümee seines 1966er Marokko-Urlaubs in Marrakesch, samt einer lebendigen Zugfahrt in der tierischen und wahrlich feurigen Zweiten Klasse, belegt sogleich sein immer noch vorhandenes und ungemein erlesenes Gespür für Melodien. Anschließend inszenieren nur Crosby & Nash das sanfte und hypnotische ´Guinnevere´ aus der Feder von David Crosby, das er mit ungewöhnlicher Stimmung und Taktart drei geliebten Frauen widmete, einerseits seiner in einem Autounfall getöteten Freundin Christine Hinton als auch Joni Mitchell sowie andererseits einer schönen, vorsichtshalber nicht offengelegten Unbekannten.

In einer sanften Country-Atmosphäre strahlt ´You Don’t Have To Cry´ von Stephen Stills mit seinem prägenden, dreistimmigen Harmoniegesang außerordentlich hell, mit etwas psychedelischem Einfluss hingegen ´Pre-Road Downs´ von Graham Nash.

Der magische Sci-Fi-Song ´Wooden Ships´, der ursprünglich von David Crosby, Stephen Stills und JEFFERSON AIRPLANEs Paul Kanter geschrieben wurde, führt auf die nächste Insel menschlicher Albträume, in eine postapokalyptische Welt, wohingegen ´Lady Of The Island´, komponiert, gespielt und gesungen von Graham Nash, mit etwas Harmonieunterstützung, den Hörer romantisch in echte Traumwelten entführt.

Das Akustikstück ´Helplessly Hoping´ von Stephen Stills blüht hernach im klassischen Harmoniegesang des Trios wundervoll auf. Der psychedelische Aufschrei von David Crosby zur Ermordung von John F. Kennedy und Martin Luther King namens ´Long Time Gone´ wallt überraschend mit Orgel und E-Gitarre zu den Harmoniegesängen richtig auf. Und mit dem kalifornischen Rock eines zweigeteilten ´49 Bye-Byes´ von Stephen Stills definieren Crosby, Stills & Nash mit ihrem Harmoniegesang den Standard für den künftigen Soft Rock.

CROSBY, STILLS & NASH setzten mit ihrem Debüt ´Crosby, Stills & Nash´ grundsätzlich die Maßstäbe für kreatives Songwriting, wahrhaftige Virtuosität und harmonische Schönheit. 30 Sekunden, die die Welt veränderten.

(Klassiker)

 

 

David Crosby – Gesang, Gitarre
Stephen Stills – Gesang, Bass, Keyboards, Percussion
Graham Nash – Gesang; Gitarre

Dallas Taylor und Jim Gordon – Schlagzeug

 

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