SAVAGE OATH – Divine Battle
~ 2024 (Postmortem Apocalypse) – Stil: Epic Heavy Metal ~
Das nächste große Ding? Der Underground gerät zumindest derzeit komplett außer Rand und Band. Der Grund ist die beste personell aufgestellte Formation des Underground-Metal.
SAVAGE OATH nennt sich die neue US Metal-Sensation. Unnachahmlich steht ihr Ausnahmesänger Brendan Radigan vor, dessen Stimme bereits bei SUMERLANDS, STONE DAGGER und MAGIC CIRCLE für schiere Begeisterung sorgte. Kein Geringer als Leeland Campana von VISIGOTH lebt daneben sein gehöriges Talent an den Gitarrensaiten aus. Die Saiten des Basses bedient äußerst kompetent Phil Ross, der noch Mark Shelton und seinen Mannen in den letzten Tagen von MANILLA ROAD zur Seite stand, aber auch bei der Nachfolgecombo SENTRY und bei IRONSWORD aktiv ist. Hinter dem Schlagzeug tobt sich fortan Austin Wheeler mächtig aus, da noch im Studio Ryan Mower die Felle verdrosch. Bei den Studioaufnahmen war ebenfalls Carlos Llanas zugegen, der sich schon bei ETERNAL CHAMPION engagierte.
Nach einem Zwei-Tracker aus dem vergangenen Jahr legen SAVAGE OATH momentan ihr Debüt-Album vor. Das knapp 45-minütige Metal-Valhalla ist mit ´Divine Battle´ betitelt. Sieben Kompositionen, der Fluss von jeweils drei variantenreichen Kompositionen wird in der Mitte des Werkes durch ein stimmungsvolles Zwischenstück namens ´Smoke At Dawn´ zur Beruhigung des heftig pulsierenden Herzschlags unterbrochen, entsprechen gegenwärtig dem metallischen Himmelreich auf Erden.
In den Blutbahnen der Musiker fließen natürlich die Erbinformationen von solchen Legenden wie MANOWAR, RIOT, VIRGIN STEELE oder OMEN, doch ihre eigenen Epen tönen vom Klang her nicht altbacken, sondern zeitgemäß wie VISIGOTH, ETERNAL CHAMPION und ATLANTEAN KODEX.
Bereits der Opener ´Knight Of The Night´ wirft sein Gegenüber auf dem Schlachtfeld sofort auf den Rücken. Nach den ersten Sekunden im Schlachtengetöse entwickelt der Song einen derartigen Druck und eine wahnsinnige Zerstörungskraft wie es selbst in den Achtzigerjahren selten vorkam. SAVAGE OATH überrollen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Brendan Radigan besitzt dabei den entsprechend heroischen Gesang und zeigt auch die wilden hohen Schreie.
Ohne Unterlass eilen sie jedoch mit der Hymne ´Wings Of Vengeance´ weiter über das Schlachtfeld und zelebrieren zum Abschluss der ersten Hälfte dann völlig hingebungsvoll die mittelschnelle Komposition ´Blood For The King´ womöglich als Verbeugung vor den einstigen Kings of Metal, Brendan Radigan gerne schreiend in Reichweite zu Eric Adams und Leeland Campana in den letzten Sekunden im Tremolo-Picking mit leichten Anklängen an extremeren Metal.
In aller Schnelligkeit wüten SAVAGE OATH mit der eingängigen Hymne ´Madness Of The Crowd´ beharrlich auf dem Schlachtfeld weiter und überraschen obendrein mit einem neoklassischen Gitarren-Solo. Die nächste Komposition, die Bandhymne ´Savage Oath´, entzückt in epischer Zurückhaltung. Der großartige Gesang zelebriert in seinem kämpferischen Naturell mit jedem Ton den Moment, das Leben und den wahren Metal.
Noch emotionsreicher wird es zum Abschluss des Werkes mit dem letzten Tanz zu Hofe. Akustisch und balladesk gehalten, branden in ´Divine Battle´ schließlich nicht weniger als mächtige Männerchöre auf. Der Underground bebt und singt mit.
(9 Punkte)
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