TRAITOR – Shot Down
~ 1985/2024 (Lost Realm Records) – Stil: US Metal ~
In Orange County, Kalifornien, gründeten sich 1984 die famosen TRAITOR, eine kurzlebige US Metal-Formation. Neben der Flexi-Single ´Feel The Steel´ aus dem selben Jahr veröffentlichten TRAITOR nur noch ein Jahr später eine rare 5-Track-EP mit dem Titel ´Shot Down´. Das Lied der Flexi-Single befand sich natürlich auch nochmal auf der EP.
Die fünf Bandmitglieder von TRAITOR sind allerdings auch früher oder später nicht mehr großartig in Erscheinung getreten. Allein Sänger Tim Karr fand sich hernach noch bei CHINA WHITE ein. Die restlichen Bandmitglieder von TRAITOR waren Carlos Gastelum und Brian James an den Gitarren, Truman James am Bass und John Gonzales am Schlagzeug.
Dem kalifornischen Klischee entsprechend traten sie wahrscheinlich in Bermuda-Shorts auf und spielten einen ordentlichen US Metal mit Schmackes. Keine Irrungen und Verwirrungen auf Nebenschauplätzen, schlicht klassischen und immer noch erstklassigen US Metal.
Falls also irgendwer und irgendwo eine stinklangweilige Liste mit Mini-LPs des US Metal anlegt, sollte er oder sie dieses kleine Schmuckstück nicht vergessen. Denn die fünf Stücke können als Anschauungsmaterial für abwechslungsreichen US Metal herhalten.
Bereits der Opener ´The Way It Used To Feel´ kennt mit seinem drückenden Rhythmus und seinen doppelten Gitarrenläufen kein Halten mehr. Selbst der Refrain ist überraschend ungewöhnlich gestaltet. In mystischer Atmosphäre mit hallendem Gesang beginnt hernach ´Have You Ever´, damit das Quintett den Stahl auf mittlerer Flamme weiter prächtig schmieden kann. Auch ´Feel The Steel´ gehört nicht zu den flotten Power Metal- oder speedigen Kompositionen, vielmehr zu den getragenen und mitreißenden. Alles weitere übernehmen wie man weiß die kraftvolle Bandhymne ´Traitor´ und das hastigere Titelstück ´Shot Down´ zum Abschluss.
Die aktuelle Wiederveröffentlichung, die erste offizielle Neuauflage von ´Shot Down´ via “Lost Realm Records” enthält neben den fünf Songs der Originalversion aus dem Jahr 1985 noch die selben fünf Songs in einem alternativen Mix samt einem neuen Remaster.
(Big 8 Steel Balls)
