ATROPHY – Asylum
~ 2024 (Massacre Records/Soulfood) – Stil: Thrash Metal ~
Die Arizona Thrasher und ihre beiden Frühwerke, 1988 ´Socialized Hate´ und ´Violent By Nature´ zwei Jahre später, liegen auch heute noch regelmäßig auf dem Plattenteller. Kein Wunder auch, liefern doch beide Scheiben präzisen, gehobenen Thrash Metal, der sogar den einen oder anderen Ohrwurm parat hält. Man nenne nur den zwei Minuten Abriss ´Beer Bong´ oder das gewaltige ´Preacher, Preacher´. Exzellenter Thrash Metal mit teils gehobenen Ansprüchen, weg vom üblichen Uffta-Uffta-Geballer.
Als die Band 2017 beim KIT, nein, als Sänger Brain Zimmermann mit seiner neuen Variante von ATROPHY beim KIT aufspielte, hörte und sah man eine Band, die alles andere als altbacken und ausgelutscht klang. Selbst das einzige Originalmitglied, erwähnter Zimmermann, konnte überzeugen. Dass sieben Jahre nach dem Auftritt ATROPHY wiederum mit einem neuen Line-up, ein drittes Album vorlegen, ist überraschend. Meine Bedenken waren nicht ohne. Wie viele Thrash Metal-Bands scheiterten die letzten Jahre an einem Comeback? Nicht wenige. Aber schon nach dem ersten Durchgang war klar, Zimmermann und seine neue Truppe haben alles richtig gemacht. Unverkennbar ATROPHY!
Die Tracks enthalten den Spirit der beiden Alben von vor über 30 Jahren! Zimmerman klingt etwas roher, aber hat noch die eine oder andere Parallele zu den Frühwerken. Was aber wirklich die Brücke zu den alten Alben darstellt sind die Gitarren und der Songaufbau. Man kopiert nicht eins zu eins, was auch unmöglich ist, aber man hält strikt Verbindung zu den Songs der beiden Klassiker.
Schon mit dem Opener ´Punishment For All´ und dem folgenden ´High Anxiety´ fegt man alle Zweifler von den Bildfläche. Und auch 2024 verfällt man nicht in die typischen Uffta-Uffta-Thrash Rhythmik, sondern agiert variabel und gefällt mit starken Soli und megafetten Riffstrukturen, die immer mal wieder an SACRED REICH erinnern. Man höre ´Seeds Of Sorrow´! Mächtig fies und mit Mordstempo fetzt ´American Dream´ aus den Boxen. Geradezu brachial knallt ´Five Minutes `Til Suicide´ an die Stirn, während ´Distortion´ etwas grooviger reinhaut.
Keiner der neuen Tracks ist als Ausfall zu bezeichnen. Die Platte macht durchgehend Spaß und ist aus meiner Sicht ein würdiger Nachfolger zu den beiden Prachtalben von vor über 30 Jahren. Beide Daumen hoch!
(8 Punkte)