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LUCIFER WAS – Ein Fix Ferdig Mann

~ 2024 (Apollon Records Prog) – Stil: Progressive Rock ~


1970 wurde diese Band in Oslo gegründet (ja, es gab schon in Norwegen Rockmusik, bevor die dunklen Black Metal-Gestalten aufgetaucht sind). Die Band bevorzugt eine Mischung aus Progressive Rock, Hard Rock, ein wenig Bombast, Glam Rock und hin und wieder hört man auch Kraut Rock-Einflüsse durch. Der Titel hat übrigens nix mit “fix und fertig” zu tun, sondern bedeutet in etwa “ein gebrauchsfertiger Mensch” oder “ein Mensch von der Stange”. Platten hat die Band allerdings erst seit 1997 veröffentlicht.

Der Opener ´Frå Fyrste Dag´ beginnt mit massiven Chorgesängen und Bombast und erinnert sofort an die Hippie- und Psychdelic-Tage vor langer Zeit. Dann der norwegische Gesang. Ungewöhnlich. Aber nach zwei, drei Songs ist das nicht mehr so spürbar (hat bei den oben genannten Dunkelmännern ja auch prima funktioniert, so aber genug der Parallelen). Der Titelsong ist rockiger und greifbarer, besonders das Gitarrensolo kann gefallen. Die hohen Gesänge im Hintergrund erinnern immer wieder an Bands wie URIAH HEEP. Das über sechs Minuten lange ´Krig i Opne Landskap´ kann durch einen klassischen 70er Jahre Einstand überzeugen, dann kommen harte Gitarrenriffs, es mutiert zur dramatischen Klavierballade, bevor von der exaltierten Orgel alles niedergemäht wird. Exaltiert ist auch hin und wieder der Gesang, vielleicht gibt es da auch die kleinen Parallelen zu QUEEN.

Fast besser gefällt mir der weibliche Gesang auf dem schönen ´Når Natta Kjem Og Tek Meg´. Im Background des guten ´Aftenbønn Til Dauden´ darf der weibliche Gesang wieder zu einer gewissen Verzauberung und zu ordentlich Schwulst beitragen (ja Operngesang haben ja auch die oben…., ich wollte ja nicht mehr einen derartigen Vergleich ziehen, sorry!). Der letzte Song ´Kunsten Å Gjere Ingenting´ darf die Platte melancholisch und etwas wütend verabschieden.

Flötentöne gibt es hin und wieder auch, wo das einfach gestrickte Musikhirn natürlich gleich an JETHRO TULL denkt. Sehr rudimentär. Viele musikalische Vergleiche und Impulse fallen mir während der Platte ein. Das heißt aber nicht, dass hier abgekupfert wird. Das alles geht in einem eigenen Sound auf. Vielleicht hin und wieder zu dramatisch und affektiert. Aber immer gekonnt und mit Liebe gespielt. Aber Sinn für Bombast und dicke Chöre sollte die Hörerin / der Hörer schon mitbringen, denn die Gitarren sind im zweiten Teil des Opus eher rar gesät. Außerdem hat das mit aktueller Musik nichts zu tun. Das ist ja aber nicht unbedingt ein Fehler. Auch das Cover zitiert ja die goldenen Science Fiction-Zeiten vom ersten Teil der 70er Jahre. Auf jeden Fall sehr interessant.

(7,5 Punkte)

 

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(VÖ: 15.03.2024)

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