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WALTER TROUT – Broken

~ 2024 (Provogue) – Stil: Blues Rock ~


´Ride´, das Vorgängeralbum, war 2022 eine sehr positive Überraschung für mich. Walter Trout hat – wie viele Blues-Musiker – mit zunehmendem Alter eine gewisse Gelassenheit erreicht. Gelassenheit, nicht Routine. Denn auch in ´Broken´ steckt viel Herzblut, Leidenschaft, aber vieles ist auch gechillt eingespielt.

´Broken´ wurde bewusst in diesen unruhigen und verstörenden Zeiten als Titel gewählt. Aber letztendlich – auch das ist wieder Blues – geht die Hoffnung und der Spaß bei allen Problemen und Katastrophen doch nie ganz verloren.

Mit dem melancholischen Titelsong steigt Walter gekonnt ein. Beth Hart singt mit ihm um die Wette, das führt zu einem zusätzlichen Energieschub. Auch weitere Gäste sind willkommen wie Will Wilde oder gar Dee Snider. ´Turn And Walk´ atmet gleich die amerikanische Weite. Walter zeigt, dass er auch ein starker Sänger und Slidegitarrist ist. Starker Song. ´Courage In The Dark´ folgt als schwerer und dunkler Slow Blues mit Hoffnungsschimmern zumindest in den Lyrics. Drei Gewinner zu Beginn, das ist schon sehr überzeugend.

Bei ´Bleed´ unterstützt Power-Mundharmonika-Wizard Will Wilde als Gast (den ich wirklich zum ersten Mal auf Instagram gesehen habe). ´No Magic (In The Street)´ ist einer dieser Blues Rock-Titel, die mir schon hundertmal wie gehört vorkommen und die trotzdem immer wieder spannend sind. ´I’ve Had Enough´ ist ein Power Blues mit Hard Rock-Gitarre, ja sonst würde sich Dee Snider wahrscheinlich auch nicht wohlfühlen, der hier als Partner fungiert und ordentlich Heavy-Credibility einbringt.

Walter kann aber auch ganz sanft. ´Love Of My Life´ ist ein wunderschöner instrumentaler Blues-Song, schmachtend, aber nie zu gefühlsduselig. Die Gitarre zurückhaltend, aber immer präsent. ´Breathe´ und ´I Wanna Stay´ können auch Country- und Gospel-Feeling integrieren. ´Heaven And Hell´ hat einen moderneren Ansatz, geht Richtung Songwriter. Langweilig wird es einem nie. ´Falls Apart´ nimmt die negative Sicht des Openers auf und ist ein gelungener, rockiger Abschluss mit Hymnencharakter.

Die große Bandbreite von Walter Trout, ohne jemals den Blues Rock-Rahmen wirklich zu verlassen, macht auch diese Veröffentlichung zu einem großen Vergnügen auf hohem Niveau.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/waltertroutband


Pic: Leland Hayward
(VÖ: 01.03.2024)

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