LIONHEART – The Grace Of A Dragonfly
~ 2024 (Metalville Records) – Sil: Hard Rock / AOR ~
Das Album beginnt mit dem Opener ´Declaration´ sehr vielversprechend. Das klingt nach skandinavischen Stärken: Melodie, Melancholie und trotzdem knackige Riffs. Gesang und Songaufbau genreüblich. Der Gesang erinnert angenehm an einen sanften Ronnie Atkins der Helden PRETTY MAIDS. Nun, LIONHEART sind aber keine Skandinavier, sondern Briten und knüpfen an britische AOR-Zeiten an.
Sie haben mit Clive Edwards (WILD HORSES, UFO) und Dennis Stratton, der auf dem ersten und besten IRON MAIDEN Album Gitarre spielte und nach Differenzen mit Manager Rod Smallwood (KANSAS, JOURNEY oder STEELY DAN privat hören, geht gar nicht) und Steve Harris (´Phantom Of The Opera´ zum QUEEN-Song zu transferieren, geht schon überhaupt nicht) bei PRAYING MANTIS und anderen wie LIONHEART spielte. Es gibt also echte Hard Rock- und NWoBHM-Haudegen in den Reihen. Sänger Lee Small hat mit den britischen AOR-Helden SHY in ihrer Spätphase und THE SWEET auch schon unterschiedliche Stationen hinter sich.
´Flight 19´, Song Nr. 2, führt den Weg ohne größere Überraschungen weiter. Etwas höhepunktarm und stark am Mainstream orientiert (ja, ja der Dennis). Entgegen dem recht “weichen” musikalischen Inhalt ist das Album textlich ein Konzeptalbum über den zweiten Weltkrieg und Kriege an sich. Bei den nächsten Songs fehlt es bei aller musikalischen Klasse weiter etwas an wirklich überraschenden Ideen.
Erst bei Song 5 ´The Longest Night´ kommt mit den Sirenen auch wieder mehr Spannung zurück. Allerdings ist der Song auch schnell wieder im engen Korsett des härteren AOR gefangen. ´Little Ships´ hat ziemlich viel Airplay, ´Just A Man´ und ´UXB´ sind Halbballaden mit vielen guten Gitarrenharmonien, aber auch sanften Keyboards. ´The Grace Of A Dragonfly´, der Titelsong, kommt wieder knackiger. Mit dem kurzen ´Remembrance, Praying For World Peace´ gibt es zum Abschluss ein kurzes Gebet für den Weltfrieden. Sehr lobenswert.
Bei der vorhandenen Personaldecke war vielleicht etwas mehr zu erwarten, Auf Dauer ist das schon etwas seicht. Allerdings technisch einwandfrei. Für Genreliebhaberinnen und -liebhaber. Anspieltipp: der Opener.
(7 Punkte)
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(VÖ: 23.02.2024)