DUSTY SPRINGFIELD – Dusty In Memphis
~ 1969/2023 (Atlantic) – Stil: Pop ~
Dusty Springfield war nicht nur eine Ikone der Swinging Sixties, sondern gehörte auch zu den erfolgreichsten britischen Künstlerinnen der Sechzigerjahre. Zu ihren musikalischen Visitenkarten gehörten die Evergreens ´You Don’t Have To Say You Love Me´ und ´Son Of A Preacher Man´, letzterer aus ihrem anbetungswürdigen Studioalbum ´Dusty In Memphis´. Bei all ihrer Liebe zu Soulsängerinnen und -Sängern wurde sie selbst im Laufe der Jahre zur “White Queen of Soul” ernannt.
Ihr fünftes und legendäres Studioalbum ´Dusty In Memphis´ nahm die englische Sängerin dem Albumtitel zufolge in Memphis auf, im “American Sound Studio”, und vollendete es in New York, im “Atlantic Studio”. Das Werk wurde im September 1968 u. a. mit Bassist Tommy Cogbill, Gitarrist Reggie Young und den SWEET INSPIRATIONS als Hintergrundband produziert und im März 1969 veröffentlicht.
Während dieser berühmten Memphis-Sessions empfahl sie ihrem neuen US-amerikanischen Label “Atlantic Records”, nebenbei bemerkt, die Gruppe von ihrem Bekannten, dem Bassisten John Paul Jones, unter Vertrag zu nehmen. Aufgrund ihrer Empfehlung wurde der neu gegründeten Formation LED ZEPPELIN ein Vertrag mit einem Vorschuss von 143.000 US-Dollar angeboten.
Sie selbst wollte bei dem Label ihres Idols Aretha Franklin unbedingt mit dem Chefproduzenten und Miteigentümer Jerry Wexler zusammenarbeiten, der ihr dutzende Lieder von Gerry Goffin und Carole King, Barry Mann und Cynthia Weil, Randy Newman sowie Burt Bacharach und Hal David für eine neue Songsammlung vorschlug, die letztlich zu ´Dusty In Memphis´ zusammenwachsen sollten. Obwohl sich die Scheibe anfangs nicht wie erhofft millionenfach verkaufte, erlangte sie im Laufe der folgenden Jahre echten Kultstatus. Heute gilt sie als Klassiker und Höhepunkt im Schaffen von Dusty Springfield.
Zu ihrer wahren Größe stieg die englische Künstlerin zumeist mit dramatischen und souligen Kompositionen auf, so auch auf ´Dusty In Memphis´, ein Album, das sich mit seinen Songs im üppigen Klange leichten Fußes in Herz und Seele schleicht.
Bevor also jemand in Stille und Einsamkeit verkommt, sollte er oder sie diese mit Dusty Springfield teilen. Eine melancholische Stimmung ist dabei nicht von Nachteil, um sich ´I Can’t Make It Alone´ und ´No Easy Way Down´ hinzugeben. Das zuversichtlich stimmende ´So Much Love´ weckt hingegen sinnliche Gefühle und setzt jegliche Hoffnungsschimmer frei. Viele Kompositionen wie ´Just One Smile´ wachsen schlichtweg zu übersinnlichen Hymnen heran.
Die wonnige Ballade ´I Don’t Want To Hear It Anymore´ oder das sowohl schmachtende als auch rockende ´Don’t Forget About Me´ geben sich ganz und gar dem Sixties-Soul hin. ´The Windmills Of Your Mind´ und ´In The Land Of Make Believe´ sind der perfekte, sehnsuchtsvolle Pop der späten Sechzigerjahre und ´Just A Little Lovin’´ einfach nur eine ganz große Pop-Hymne, meisterhaft mit zarten Streichern orchestriert.
(Klassiker)
´Dusty In Memphis´ ist in der aktuellen “Atlantic 75 Series” wiederveröffentlicht worden, obwohl die letzte superbe Pressung im “Half Speed Mastering” immer noch äußerst günstig erhältlich ist. Ansonsten ist natürlich das 45rpm-Vinyl von “Analogue Productions” aus dem Jahre 2011 vorzuziehen.
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