FREDDIE HUBBARD – Breaking Point
~ 1964/2022 (Blue Note) – Stil: Jazz ~
Der US-amerikanische Jazz-Musiker Frederick “Freddie” Dewayne Hubbard gehörte mit seinem unverwechselbaren Ton zu den stilprägendsten Trompetern seiner Generation. Bereits mit 20 Jahren zog er nach New York und spielte fortan mit den größten Jazzmusikern jener Tage.
Von seinem Debüt-Album als Bandleader ´Open Sesame´ (1960), über ´Ready For Freddie´ (1961), ´Hub-Tones´ (1962) und ´Breaking Point´ (1964) bis zu ´Red Clay´ (1970) und ´Straight Life´ (1970) produzierte er selbst zahlreiche Meisterwerke des Jazz. Er spielte aber auch gleichzeitig jahrelang bei ART BLAKEYS JAZZ MESSENGERS und auf den großen Klassiker-Alben wie Herbie Hancocks ´Maiden Voyage´ (1965), Wayne Shorters ´Speak No Evil´ (1966) und Eric Dolphys ´Out To Lunch!´ (1964) sowie auf Ornette Colemans ´Free Jazz: A Collective Improvisation´ (1961) und John Coltranes ´Ascension´ (1966) aus der Avantgarde.
Am 7. Mai 1964 nahm Freddie Hubbard (Trompete) in modaler Stimmung gemeinsam mit James Spaulding (Altsaxophon, Flöte), Ronnie Mathews (Piano), Eddie Khan (Bass) und Joe Chambers (Schlagzeug) in den “Van Gelder Studios” in Englewood Cliffs eines seiner großen Meisterwerke auf: ´Breaking Point´.
Nachdem Freddie Hubbard sein Mitwirken bei ART BLAKEYS JAZZ MESSENGERS hinter sich gelassen hat, bahnt er sich mit seinem ersten eigenen Quintett einen Weg in die Zukunft. Der bewährte Hardbop blitzt in der stilistischen Vielfalt von ´Breaking Point´ natürlich immer wieder auf, aus den fünf Kompositionen strahlen jedoch ebenso frische Elemente des Free Jazz und Modal Jazz.
Obwohl Parallelen zu Ornette Coleman, Charles Mingus, Andrew Hill und Eric Dolphy gezogen werden können, besitzt die Herangehensweise von Freddie Hubbard eine große Originalität, weist sie doch bereits auf Fusion Jazz und Prog Rock hin.
Bläser-Fanfaren leiten auf der A-Seite das zehnminütige und geradezu einmalige Titelstück ´Breaking Point´ ein. Mehrere Melodien werden von den Bläsern angerissen, kommen allerdings immer wieder zum Calypso-Hauptthema zurück. Aber auch Ronnie Mathews und Joe Chambers können sich am Piano und am Schlagzeug neben Freddie Hubbard und James Spaulding auszeichnen.
Das elfminütige ´Far Away´ ist im nahtlosen Anschluss ebenso avantgardistisch, agiert mit diversen Rhythmen und stellt immer wieder die Flöte á la Eric Dolphy in den Mittelpunkt. Selbstverständlich zieht Freddie Hubbard mit seinen solistischen Ausflügen weiterhin alle Register seines Könnens, doch Joe Chambers und Ronnie Mathews folgen vor dem romantischen Abschluss alsbald ebenso mit eindringlichen Aktivitäten.
Gleichermaßen originell, aber traditioneller tönt die B-Seite mit dem Blues-Walzer ´Blue Frenzy´ oder dem Bläser schnatternden Hardbop von ´D Minor Mint´. Den finalen Schlusspunkt setzt die erlesene Ballade ´Mirrors´, mit Klavier-Einleitung und wunderbar sanfter Flöte, ehe die Trompete nochmals einige Funken entzündet.
(Klassiker)
´Breaking Point´ erscheint in der „Tone Poet Vinyl“-Reihe, in einer schwer zu übertreffenden Neuauflage und Pressung, d.h. audiophiles, rein analoges Mastering durch Kevin Gray von den Original-Analogbändern, eine flache und extrem leise 180g-Vinyl-Pressung durch RTI und ein mega-dickes, glänzendes Gatefold-Cover.
Freddie Hubbard – Trompete
James Spaulding – Altsaxophon, Flöte
Ronnie Mathews – Piano
Eddie Khan – Bass
Joe Chambers – Schlagzeug