YUNAS – Sterne
~ 2023 (Independent) – Stil: Singer-Songwriter ~
Einige Berliner Szenegänger haben bestimmt schon das Trio YUNAS ORCHESTRA live und in Farbe auf den Bühnenbrettern erlebt. Doch seit diesem Jahr ist auch der Jonas vom YUNAS ORCHESTRA live zu sehen.
Anstatt wie dort die Berliner Schule mit Bläsern und altem Kraut zu präsentieren, agiert er auf Solo-Pfaden ganz im Sinne der traditionellen Singer-Songwriter. Diese haben allerdings heutzutage in deutschen Landen meist nur überregionalen Erfolg, wenn sie sich dem trostlosen Pop-Geschmack anpassen.
YUNAS zelebriert seine Eigenkompositionen in klassischer Weise, lebt sie allerdings mit einigen Synthesizern auf zeitgemäß frische Weise aus. Hier eine Zusatz-Orgel, dort eine Rückwärts-Gitarre eingespielt – und schon blühen die Songs im Hier und Jetzt auf.
Mit Orgel, eingespielt von Simon Mangold, geht YUNAS auf “Unendlichkeitsreise” und fleht dabei auch liebestoll die ´Sterne´ an.
Zum Rhythmus-Beat und dem Ende einer Love-Story macht er sich in ´Gesagt´ so seine Gedanken und zieht obendrein so einige Schlüsse daraus (“Ich kannte mal zwei Menschen, die liebten sich so sehr, und als die Liebe fortging, brauchten sie sich umso mehr.”); zum Rhythmus-Klack denkt er sogar bereits an die ´Stille´ danach, während Ruo-Xi Yu aus dem Hintergrund wortlos mitsummt.
Erfrischend lebendig sind die Texte und das Spiel von YUNAS, nicht nur in der ´Dämmerung´ über zwei Menschen und ein mögliches Leben. Denn jeder Tag schenkt uns einen neuen ´Dreh´, damit wir zusammen, in Liebe (“Ich steh um 5 Uhr 30 auf, damit ich dich träumen seh”), miteinander leben.
(7,5 Punkte)