CYAN – Pictures From The Other Side
~ 1994/2023 (Tigermoth Records/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~
1994 veröffentlichte die junge englische Neo Prog-Formation CYAN ihr zweites Studioalbum ´Pictures From The Other Side´. Unter der Regie von Multiinstrumentalist Robert Reed, der anschließend MAGENTA gründen sollte, sang Nigel Voyle den Lead-Gesang und Christina Booth, die später bei MAGENTA in den Vordergrund rücken konnte, den Hintergrund-Gesang ein.
Beinahe 30 Jahre später nimmt sich Mastermind Robert Reed den Kompositionen aus dieser Bandperiode nochmals an. In derselben Besetzung wie beim Comeback, mit Peter Jones (TIGER MOTH TALES, CAMEL) an Gesang und Saxofon, Luke Machin (IT BITES, MASCHINE, THE TANGENT) an der Gitarre, Dan Nelson (GODSTICKS, MAGENTA) am Bass sowie mit Tim Robinson am Schlagzeug und Angharad Brinn am Mikrofon aus dem Hintergrund, frischen CYAN in ähnlicher Vorgehensweise wie bei der des Debüts ´For King And Country´ auch das Zweitwerk auf und erwecken es zu neuem Leben. Die Lieder sind sozusagen neu geschrieben, neu arrangiert und mit einer nunmehr erfahrenen Band neu aufgenommen worden.
Aus ´Broken Man´ machen CYAN anno 2023 ein episches, beinahe doppelt so langes Lied zur Eröffnung. Auch die Longtracks, das samt Saxofon und Harmoniegesang fröhlich mitreißende ´Pictures From The Other Side´ und das durch beide Stimmen erhabene ´Tomorrow’s Here Today´, sowie das dramatisch außerordentlich packende ´Solitary Angel´ werden stark erweitert und frisch arrangiert dargeboten. Das schöne ´Follow The Flow´ wird im Duett präzisiert, während der Rauswerfer ´Nosferatu´ auf diese Weise vor 30 Jahren, inklusive Hammond-Orgelsolo und Gitarrensolo, nicht möglich gewesen wäre und zum Ausklang auf beinahe achtzehn Minuten ausgedehnt wird. Auf die Darbietung von ´The Guardians´ und ´All Around The World´ aus dem Ursprungswerk wird hingegen verzichtet.
Robert Reed öffnet somit zum kräftigen Lüften die Fenster zur Gegenwart und entledigt sich mit frischer Luft sowie seinen heutigen Mitmusikern von dem gesamten Muff der Achtzigerjahre. Neben der starken Instrumentalleistung muss jedoch im gleichen Atemzug der Gesang von Peter Jones sowie der von Sopranistin Angharad Brinn hervorgehoben werden. CYAN klingen im Jahre 2023 uneingeschränkt nach Progressive Rock als nach dem einst so beliebten Neo Prog.
(Big 8 Points)
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