ZHIVA – Into The Eye Of The Storm
~ 2023 (Pride & Joy Music) – Hard Rock/Symphonic Metal ~
SHIVA heisst jetzt ZHIVA. Also nix anderes wie diese Raider/Twix-Geschichte, nur eben als Bandname.
SHIVA, wir erinnern uns kurz: Schwedische Band um die großartige Sängerin Anette Johansson, die drei formatible Alben veröffentlicht hat, wobei mit ´Desert Dreams´ 2003 ein ultimatives Referenzwerk geliefert wurde. Was für ein phänomenales Dokument aus einem wuchtigen Heavy Metal-/Hard Rock-Mix, mit dieser unfassbar kraftvollen Stimme erwähnter Dame.
Nach einer nicht gerade geringen Auszeit meldete sich die Band, nun mit “Z”geschrieben, 2016 mit einer digitalen EP namens ´Evelyn`s Letters From Hell´ zurück. Und jetzt erst steht der Nachfolger und zugleich das Debüt der „neuen ZHIVA“ an. Ich habe lange und viel dieses neue Album namens ´Into The Eye Of The Storm´ gehört, gerade weil ich diese grandiose Stimme mag und ´Desert Dreams´ für mich ein All-Time-Fave-Album darstellt. Meine Erwartungshaltung war schon enorm, vielleicht einfach zu groß.
Das Gespann Johansson und Gitarrist Mats Edström, sozusagen der Kern der Band von ZHIVA, wagt eine Art Spagat mit diesem Neuanfang. Das Album beginnt recht heavy mit ´Breaking The Chains´ und setzt sehr fein mit ´Step Into The Fire´ nach. Beide Songs haben deutliche Referenzen zu den drei Vorgängeralben. ´Evelyn´ ist eine neue Auflage des Songs ´Evelyn`s Letters From Hell´, der schon damals auf der EP sehr hitverdächtig war. Ebenfalls von der EP übernommen wurde ´Broken´. Mit dem härteren Groover und Albumtitel erfreut man noch einmal den Fan der älteren Alben. Denn ab Song Nummer fünf, ´Autumn Sky´, verschmelzen die beiden Hauptakteure der Band die bisherigen griffigen, härteren Ideen mit unüberhörbar mehr Schmerz & Herz. Sprich mehr Keyboards, mehr eingängige Melodien, mehr stromlinienförmige Songkonstrukte, auch wenn der Gesang und das Niveau immer noch aufhorchen lassen. Man sucht sich mit der zweiten Hälfte des Albums einen Platz zwischen Bands wie THE DARK ELEMENT, WITHIN TEMPTATION, AMARANTHE, METALITE, leider.
Das war so nicht zu erwarten, muss ich gestehen. Auch wenn das Ohrwurmpotential wie von ´Last Tears´ oder dem schon erwähnten ´Autumn Sky´ beeindruckend ist, das wirkt für meine Begriffe zu platt, wenn man weiß, woher die Band kommt und was zuvor geliefert wurde. Ich muss gestehen, von der zweiten Hälfte des Albums bin ich eher enttäuscht. So würde ich den ersten Teil mit 8 Punkten bewerten und den zweiten Teil mit 6 Punkten. Was in der Gesamtwertung leider nur auf eine knappe 7 rausläuft.
So fällt meine Bitte an das Gespann Johansson/Edström Eindeutigkeit aus: Bitte liefert wieder etwas, das klingt wie ´Desert Dreams´.
(knappe 7 Punkte)