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HARD EXCESS – The Nations Dust

~ 2023 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~


Dunkle Chöre ertönen, aber nur kurz, dann gibt es knackige Metal-Riffs. HARD EXCESS, das sind vier Metal-Verrückte, die aus dem selben Dorf Leisach in Osttirol, Österreich, stammen. ´Church Is A Dollhouse´ heißt der Opener, der nach besagten Chören mit harten Riffs, einem fähigen Sänger mit Namen Kaspar Zanon und Gruppengesängen einsteigt. Das Stück kann schon einmal über die gesamte Länge faszinieren. Guter Beginn.

HARD EXCESS haben jahrelang auf ihr Debüt hingearbeitet, die Corona-Zeit haben sie einigermaßen überbrückt und sind jetzt wieder viel live unterwegs. Das hört man, denn das Zusammenspiel klingt sehr professionell. Das Riff vom zweiten Song ´The East Rock States´ erinnert zu Beginn stark an AC/DC, eine interessante Gitarrenlinie, wird dann aber schnell wieder in den Metal-Kosmos katapultiert. Der Song klingt etwas “zerrissen”, es fehlt ein wenig die durchgehende Struktur. Auch das von klassischen Tönen (wohl der Johann Sebastian Bach) eingeläutete ´Reckless Disease´ mit Walzriff à la ACCEPT verläuft gegen Ende etwas im metallischen Sande – trotz ordentlichem Mitsingpotenzial.

´Revenge´ gefällt mir dann wieder deutlich besser, da strukturierter und auch an klassischen 80er Metal anknüpfend. Gute Gitarrenarbeit. ´Mad Desire´ bringt es dann sogar auf über sieben Minuten, ´Ramses´ gar auf über neun. Ersterer Song hat wieder jede Menge gute Riffs, es dauert aber etwas bis sich die Band bei dem Stück warmgespielt hat. ´Ramses´ kann am Anfang ein paar Krautrock-Töne anbieten, aber schwenkt (natürlich) wieder schnell in Metalpfade ein. Auch hier fehlt zwischen den einzelnen Songteilen etwas der musikalische Kitt. ´Night Lady´ klingt ein wenig wie die SCORPIONS zu Zeiten Uli Jon Roth (vielleicht auch nur, weil mir bei dem Titel ´Dark Lady´ ins Gehirn “schoss”).

Zum Schluss gibt es ein nettes, aber mir etwas zu langes Instrumental und dann kommt der dynamische Song , der der Platte den Namen gegeben hat. Mir fehlt es manchmal etwas an Stringenz und Konsequenz im Songwriting. Ab und zu wird der Faden etwas verloren, was auch daran liegt, dass manche Songs einfach etwas zu lang sind. Musikalisch und gesanglich ist allerdings alles im hellgrünen Bereich. Kein sensationeller, aber sympathischer Aufschlag aus Tirol.

(7,25 Punkte)

 

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