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CASSANDRA WILSON – Blue Light ´til Dawn

~ 1993/2022 (Blue Note) – Stil: Jazz ~


Mit ihrem “Blue Note”-Debüt ´Blue Light ´til Dawn´ gelang Cassandra Wilson 1993 der weltweite Durchbruch. Kurz vor dem 30-jährigen Jubiläum dieses Karriere-Meilensteins der Künstlerin und Produzentin aus Jackson, Mississippi, wurde dieser in der “Blue Note-Classic Vinyl Edition” auf Doppelvinyl erstklassig wiederveröffentlicht.

In den Achtzigerjahren gehörte Cassandra Wilson zu dem losen, von jungen afroamerikanischen Musikern in Brooklyn gegründeten Künstlerkollektiv “M-Base” und nahm ab 1986 für das Münchner Independent-Label “JMT” Solo-Alben auf. Mit ´Blue Light ´til Dawn´ öffnete sie sich nicht nur der gesamten musikalischen Bandbreite von Blues, Jazz und Weltmusik, sondern nahm ihre Kompositionen auch in akustischen Arrangements auf. Ihr Timbre blieb dabei unwiderstehlich und ihre Altstimme unverwechselbar.

Cassandra Wilson wurde mit ´Blue Light ´til Dawn´ zu einer der führenden Stimmen des Jazz und überzeugte auf diesem Werk mit einer Mischung aus Jazz und Blues für die einsamen Nächte.

 

 

Angefangen bei der gefühlvoll und sanft mit Steel String und Violine vorgetragenen, weltbekannten Coverversion von ´You Don’t Know What Love Is´, seit Miles Davis ein Jazz-Standard, über den sich anschließenden, aufrüttelnden Blues von Robert Johnsons ´Come On In My Kitchen´ und den von Charles Brown/Oscar Moore aus ´Tell Me You’ll Wait For Me´ samt kraftvollem Bass und Snare, wandert Cassandra Wilson mit ihrer atemberaubenden Stimme durch die unterschiedlichsten Klanglandschaften.

Abermals wird Robert Johnson mit ´Hellhound On My Trail´ inklusive Kornett und Steel String zitiert, ehe Cassandra Wilson sogar Joni Mitchells ´Black Crow´ und Van Morrisons ´Tupelo Honey´ auf ihre eigene Art und Weise, letzteres gar mit integrierter Lyrik von Jimi Hendrix’ ´Angel´, vorstellt. Mit massivem Percussion-Einsatz und klassischer Gitarre schmettert sie ´Children Of The Night´ von Thom Bell/Linda Creed in die Nacht. Geradezu brasilianisch wird es bei all den Percussions von Cyro Baptistas ´Estrellas´.

Cassandra Wilson singt jedoch gleichsam eigene Kompositionen, etwa das mit großen Percussions ausgeschmückte ´Redbone´ oder das mit großem Harmoniegesang ausgestattete ´Sankofa´. Ein letztes Mal schwelgt sie nochmals mit ´Blue Light ´til Dawn´ in einem eigenen Song, bevor sie einen überraschenden Abschluss mit ´I Can’t Stand The Rain´ von Ann Peebles/Don Bryant findet, einer einst auch von ERUPTION und Tina Turner in die Charts geführten Komposition.

Bis zum heutigen Tag ist ´Blue Light ´til Dawn´ für nächtliche Rituale dienlich, die bis in die Dämmerung vor dem Morgengrauen hineinreichen, wenn dieses blaue Licht dem Morgenrot weichen muss.

(9 Punkte)

 

 

https://www.facebook.com/reallycassandrawilson

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