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LUMINATRIX – Antihero

~ 2023 (Independent) – Stil: Gothic Rock / Post Punk ~


Schräge Keyboards. Unruhiger Rhythmus. Und Gesang, der aus der Post Wave-Periode zu stammen scheint. LUMINATRIX, ein Trio aus Santa Fe bzw. New York ist auf jeden Fall sehr originell, denn meine Hörgewohnheiten werden erst einmal auf den Prüfstand gestellt. Am Anfang befürchte ich bei den Keyboards, dass hier Amateure am Werk sind. Aber nein, das ist dramaturgisch bedingt. ´Among Us´ ist als Opener eigentlich sehr zugänglich, bei aller gewissen Schrägheit. ´All The Pretty Horses´ kommt deutlich sperriger, allerdings habe ich mich schnell an den Sound gewöhnt und anfängliche Skepsis weicht einer gewissen Bewunderung und dem Wunsch nach mehr.

Das alptraumhafte ´I Know Where U Live´ führt dann in noch düstere Musikwelten. CHRISTIAN DEATH kommt mir in Erinnerung. Eine Band, die ich immer sehr gemocht habe. LUMINATRIX, das sind Jenna McGrath (Gesang, Rhythmusgitarre, Synthesizer und Hauptsongwriterin), Montana Joanna Standish (Bass und Gesang), Westin McDowell (Gitarre) und David Darby am Schlagzeug. Vor allem die in New York aufgewachsene Jenna McGrath  steht als Songwriterin und mit ihrer warmen, dunklen Stimme klar im Vordergrund. Sie hat schon alle möglichen Indie- und Punk-Bands mit unterschiedlichen Instrumenten begleitet, bevor sie vor einigen Jahren LUMINATRIX ins Leben gerufen hat. Bassistin Montana Joanna unterstützt immer wieder beim Gesang, was für zusätzliche Originalität sorgt, da die Vocals manchmal von den beiden recht komplex und gleichzeitig unkonventionell gemixt werden.

 

 

Das  opulente ´Verbena´ erinnert auch entfernt etwas an David Bowie. ´Nemesis´ hat ein wenig frühe BLONDIE-Parallelen, als diese noch punkiger und schräger waren. ´Hit And Run´ ist ein schwerer Rocker, etwas dumpf. ´Oasis´ agiert gesanglich im Hintergrund und wirkt irgendwo bedrohlich auf meinen menschlichen Verstand. Ich warte immer, dass die Musik gleich gewalttätig wird. Passiert aber nicht. Der Titelsong ist ein eingängiger Titel, der auch vor Pop-Einflüssen nicht halt macht. Nur die Keyboards und der ruppige Bass brechen die Pop-Aura auf. ´Take A Walk´ beendet die Platte, wie sie begonnen hat, zwischen ein wenig Wohlklang und viel musikalischer Entfremdung vom Mainstream.

Insgesamt endlich wieder einmal eine Platte, die bei aller Orientierung an Musikstilen der Vergangenheit, viele eigene Ideen transportiert und auf jeden Fall allen, die für Musik fernab gängiger Produktionen ein offenes Ohr haben, dringend ans Herz und Ohr zu legen ist.

(8,25 Punkte)

 

https://www.instagram.com/luminatrixmusic/


(VÖ: 25.09.2023)

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