BLACK STONE CHERRY – Screamin’ At The Sky
~ 2023 (Mascot) – Stil: Southern Rock / Hard Rock ~
Mit dem kraftvollen Doppelalbum aus der „Royal Albert Hall“ im letzten Jahr konnten sich die Rocker aus Kentucky/USA einen langgehegten Traum erfüllen. Nun liegt ein neues Studioalbum mit ´Screamin’ At The Sky´ vor. Gleich zwölf kompakte Songs gibt es auf dem achten Studioalbum der Band. Mit dem Titelsong ´Screamin’ At The Sky´ startet die Band mit kraftvollen, harten Riffs und gleichzeitig mit einem guten Schuss Melodie im Refrain. Im Mittelteil dürfen sich die Gitarristen kurz, aber effizient, austoben. ´Nervous´ kommt anschließend noch deutlich melodischer an den Start. Da wird dann eher im Chorus aufgedreht. Was gleich auffällt, ist dass die Band durchaus moderner klingt, ohne ihre Southern Rock-Wurzeln zu verleugnen.
´When The Pain Comes´ ist dann einer der Höhepunkte des Albums. Düster, schon etwas doomig, aber auch wieder mit den interessanten, verschiedenen Härtegraden eingespielt. ´Out Of Pocket´ ist eingängig und kann dabei wieder sehr viel Abwechslung in das Songgerüst integrieren. Auch mit Alternative Rock gibt es hier eine passende Schnittmenge. Bei ´R.O.A.R.´ darf zu Schluss die Gitarre in den Wah-Wah-Rausch tauchen. Alles immer meist nur knapp die drei Minuten überschreitend. ´The Mess You Made´ wird vom harten Bassspiel vom 2021 zur Band gestoßenen Steve Jewell Jr. und vom kernigen Gesang vorangetrieben, die Gitarren dürfen doppelt eingreifen. Virtuos. ´Now Afraid´ ist dann schon auf dem Weg zum Übergang zu Metal und wieder Alternative Rock. Auch hier gibt es genug Hooks im Refrain, um im Hirn haften zu bleiben. ´Here’s To The Hopeless´ kommt mit viel Gefühl in Melodie und in den Lyrics. Auch in diesem etwas sentimentalen Kontext kann BLACK STONE CHERRY voll überzeugen. Zum Schluss wird mit ´You Can Have It All´ noch einmal alles Vorhergehende in einem Song mit viel Chorgesang auf den Punkt gebracht.
Was sehr überzeugt, ist das Riffgewitter auf dem Album, aber auch die hohe Variabilität ohne den harten Pfad des Rock jemals zu verlassen. Der Gesang von Chris Robertson ist immer songdienlich, aber muss sich hinter der instrumentalen Qualität nie verstecken. Die Refrains kommen des Öfteren überraschend melodisch und eingängig an das Ohr der Hörerin / des Hörers. Sehr starke Band auf jeden Fall, die geschickt Bewährtes und Bekanntes mit neuen Ideen mischt und es somit möglich macht, den harten Southern Rock in die musikalische Zukunft zu überführen. Auch ohne einen Rick Rubin, den man früher hier zur Hilfe gerufen hätte. Die Band hat gleich selbst produziert. Und das auch sehr gekonnt.
(8 Punkte)
(VÖ: 29.09.23)