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SUBSIGNAL – A Poetry Of Rain

~ 2023 (Gentle Art Of Music/Soulfood) – Stil: Artrock/Metal ~


Sentimentalität floss bereits bei dem Vorgänger ´La Muerta´ erheblich aus den Kompositionen. Doch der Nachfolger ´A Poetry Of Rain´ steigert diese Emotionalität noch um ein Vielfaches. SUBSIGNAL verlieren sich auf ihrem sechsten Studioalbum nicht nur in sehnsuchtsvollen Gedanken, sondern auch in echter Wehmut.

Alte Sagen und Mythen werden wie der Weltschmerz aus der musikalischen Renaissance in die Gegenwart gerückt, eine dementsprechend glasklare und zeitlose Produktion durch Yogi Lang (RPWL) tut ein Übriges.

 

 

Instrumental beginnt das neueste Werk von SUBSIGNAL mit Akustikgitarre und atmosphärischen Tastenklängen der kurzen Einführung ´A Poetry Of Rain´. Anschließend erwacht die Scheibe in einem metallisch abgehackten Rhythmus von ´The Art Of Giving In´. Der Gesang von Arno Menses ist passend zur eilenden Komposition, die sich gewohnt exquisit mehrfach steigert, energisch gehalten. Die melodische Ausdruckskraft lässt SUBSIGNAL jedoch ganz besonders in diesem Stück zu den JOURNEY des Artrock anwachsen.

Das geradezu Gothic-hafte ´Sliver (The Sheltered Garden)´ schraubt sogar nochmals am Härtegrad, während ´Embers Part II: Water Wings´ die Fortsetzung des ersten Teils von ihrem 2011er Werk ´Touchstones´ darstellt und sich gleichsam wieder eine Steigerung um Steigerung gönnt. Kraftvoll wie selten hämmert sich dann ´Melencolia One´ im Takt zur SUBSIGNAL’schen Glückseligkeit. Das nochmals leicht dunkel verschüttete ´The Last Of Its Kind´ erinnert gar an späte FATES WARNING, hegt jedoch ein Saxofon-Solo von Marek Arnold (SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR).

Dagegen lebt das atmosphärische und im Midtempo gehaltene ´Marigold´ von harmonischem Gesang und den ebensolchen Background-Gesängen. Zudem wuchert es mit einem rundflächigen Keyboard-Solo. Das genauso stimmungsvolle und sinnliche ´Impasse´ wird aus seiner Balladenhaftigkeit erst am Ende mit großen, gerne ewig währenden Harmonie-Gesängen aufgeweckt. Trotz aller Sanftheit zeigt sich ´A Wound Is A Place To Let The Light In´ äußerst wuchtig. Den Abschluss bildet allein auf dem Silberling als Bonustrack die 2021er Digital-Single ´A Room On The Edge Of Forever´.

(9 Punkte)

 

 

https://www.facebook.com/subsignal/


Pic: Jil Ziegner
(VÖ: 22.09.2023)

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