HIGH ON FIRE – The Art Of Self Defense
~ 1999/2023 (MNRK Heavy) – Stil: Stoner Thrash/Doom/Sludge Metal ~
Matt Pike gilt für viele auch heute noch als der Lemmy seiner Generation, und obwohl erst das zweite HIGH ON FIRE Album, ´Surrounded By Thieves´, generell als das echte wirkliche Highlight der Frühphase angesehen wird, so bleibt auch das Debütalbum ´The Art Of Self Defense´ von 1999 ein wichtiger Bestandteil von Pikes Karriere.
Der Kalifornier musste damals vom Sideman/Gitarristen bei SLEEP zum Frontmann wechseln und ging somit von den schwerfälligen, monströsen Riffs zur schnellen Wildheit von HIGH ON FIRE über. „MNRK“s Neuauflage zum 25. Bandjubiläum erinnert nun sowohl neue als auch alte Hörer an die kurze Zeit, in der Pike herausfinden musste, wie er seinen eigenen Sound zu entwickeln hatte.
Der neue Mix des Originalproduzenten Billy Anderson sowie das Remaster von Justin Weis beseitigen nun einen Teil der Dunkelheit der Originalveröffentlichung von „Man’s Ruin“ und enthüllen dabei Sounds, die auf dem Original in den Hallwolken verloren gingen. Insbesondere das Spiel des damaligen Bassisten George Rice ist viel klarer und bringt Stücke wie den Opener ´Baghdad´ oder ´Master Of Fists´ viel härter zum Grollen.
Je klarer der Bass hier zum Vorschein kommt, desto stärker werden auch Pikes drachentötende Riffs und das mittelalterliche Stampfen des Original-Schlagzeugers Des Kensel betont, und Mr. Pike zeigt sich bereits auf diesem famosen Debüt sowohl als ausgewiesener Riff-Lord als auch als atemberaubender Shredder.
HIGH ON FIREs BLACK SABBATH-meets-MOTÖRHEAD/DISCHARGE-Stoner-Thrash findet sich hier zwar noch nicht perfektioniert, aber die Riffs sind schon gewaltig, und Songs wie das überragende ´10.000 Years´, ´Blood From Zion´ oder ´Fireface´ gehören zweifelsohne mit zu den besten von Pikes Karriere, und die Zeit hat die Wirkung seiner mitreißenden Soli, die überall verstreut sind, nicht gemindert.
Als Bonusmaterial bietet dieser Rerelease noch Demoversionen von ´Blood From Zion´, ´10.000 Years´ und ´Master Of Fists´, die nicht weniger eindrucksvoll sind, abgesehen von Pikes etwas kiesig wirkendem Gebrüll. Alles in allem sind der Remix und das Remaster hier ziemlich großartig, alles ist viel knackiger und durch die klarere Instrumentierung wirken die Songs umso kraftvoller als in der Originalversion. Ein schönes Geschenk sowohl für langjährige Fans als für neugierige Newcomer.
(9 Punkte)