DOMINIC SANDERSON – Impermanence
~ 2023 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~
Die ersten Minuten glaubt der Hörer im Folkrock zu verweilen, der Gesang ist zerbrechlich und die Akustikgitarre spielt die Melodie von ´I Don’t Think I Can Get Over This After All´. Doch bereits hier treten Flöte, Mellotron und Violine anstachelnd hinzu. In den letzten zwanzig Minuten des Debütwerkes von Dominic Sanderson wird der Hörer hingegen mit der vollen Vielfalt und Wucht des Progressive Rock konfrontiert. ´Like Shards Of Glass Falling Through My Fingers´ öffnet seine Unberechenbarkeit mit Orgelklängen und Chorgesang, wobei sich die Gitarrenläufe bald hinzugesellen.
Das ist der Anfang und das Ende des fantastischen Konzeptwerkes eines 23-jährigen Künstlers, der den Sound der Siebzigerjahre in die zeitgenössische Sprache übersetzen will. Dafür hat sich Dominic Sanderson (Gitarren, Gesang, Mellotron) einige Mitstreiter gesucht, die neben Bass (Tristan Apperley) und Schlagzeug (Jacob Hackett) auch Cello, Piano, Synthesizer, Geige, Flöte und Saxofon einspielen sollten (Tyler Swindley, Joshua Joyner, Dan Ratcliffe, Abi Clark, Beatrice Overend).
Zwischen Folkrock und Prog Rock hat der Musiker aus Wakefield, West Yorkshire, sanften und pulsierenden Artrock wie ´This Night And The Wounds It Will Bring´ und avantgardistisches wie ´A False Sense Of Promise´ aufgenommen. Dazu kommen noch härtere Kompositionen wie ´The Twisted Hand Of Fate´ im Sinne von Steven Wilson und ´Is There Calm Amongst This Chaos?´ im Sinne von ANGLAGARD und KING CRIMSON.
Doch trotz aller Inspirationsquellen, die Dominic Sanderson mit KING CRIMSON, STEVEN WILSON, WOBBLER und ANGLAGARD benennt, klingen die sieben Kompositionen jederzeit frisch und unverbraucht. ´Impermanence´ ist ein fabelhaftes Debüt eines aufstrebenden Künstlers.
(8,25 Punkte)