PlattenkritikenPressfrisch

STREETMARK – Nordland

~ 1976/2023 (Sireena Records) – Stil: Psych/Space/Krautrock ~


Endlich ist auch wieder das Debütalbum der deutschen Progressive Rockband STREETMARK erhältlich. Es führt den Hörer zurück in die Zeit des Flower-Power und in eine friedlichere Welt.

Die erste Besetzung, die sich in den Tagen des Jahres 1969 als STREETMARK zusammenfand, bestand aus Georg Buschmann (Gesang), Thomas Schreiber (Gitarre), Wolfgang Westphal (Bass), Dorothea Raukes (Keyboards), Hans Schweiß (Schlagzeug) und anfangs noch Bernd Schreiber (Gitarre).

Von Beginn an konzentrierten sich STREETMARK auf das Komponieren eigener Lieder, widmeten sich aber wie auf ihrem Debütalbum mit ´Eleanor Rigby´ auch bisweilen adaptierten Fremdkompositionen. Da an Gitarre und Keyboards klassisch ausgebildete Musiker zu finden waren, flossen solche Einflüsse natürlich ebenfalls unwillkürlich in den Sound. Gruppen wie PROCOL HARUM oder EMERSON, LAKE & PALMER spielten in ähnlichen Sphären.

STREETMARK hatten das Glück, bei “Sky Records” einen langfristigen Plattenvertrag abschließen zu können, für ihr Debütalbum mit Helga Bartkowiak eine Künstlerin zu finden, die ihre Musik und ihre Texte in ein entsprechendes Coverartwork kleiden konnte, und zusammen mit dem bekannten Produzenten Conny Plank ´Nordland´ in dessen Tonstudio in Neunkirchen aufzunehmen.

In der ersten, dreiteiligen Suite ´House Of Three Windows´ auf der einstigen A-Seite sind Einflüsse von EKSEPTION und PROCOL HARUM zu erspähen, ehe STREETMARK die Suite mit dem BEATLES-Klassiker ´Eleanor Rigby´ überraschend eigen und hitverdächtig abrunden. Die erwähnten Einflüsse treten abermals bei der siebenminütigen ´Amleth Saga´ zutage, bevor die Formation mit ´Italian Concert In Rock´ eine Barock-Komposition aus dem Hut zaubert. Die ehemalige B-Seite enthält die ´Nordland´-Suite und weckt Erinnerungen an NOVALIS und GROBSCHNITT, beginnt instrumental und spielt sich über das liebevolle ´Ladoga´-Thema zu einem rockenden Ausklang.

So erquickend und fesselnd spielten STREETMARK im Jahre 1976. Zwei Jahre vor ihrer Debüt-Veröffentlichung hatten sie jedoch bereits schon ein Album aufgenommen, das allerdings nie das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Ihr damaliges Plattenlabel mischte sich derart in die Musik ein, dass sich STREETMARK entschlossen, die kompletten Aufnahmen einzustampfen. Ein Glück für alle Musikliebhaber, sonst wäre ´Nordland´ womöglich niemals erschienen.

Da kommt Freude im Hause der Verehrer von STREETMARK und von Conny Plank auf, die mit dem CD-Bonustrack ´Da Capo´ sogar noch gesteigert werden kann.

 

https://www.facebook.com/StreetmarkMusic/

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"