PlattenkritikenPressfrisch

TRIUMPHER – Storming The Walls

~ 2023 (Floga Records) – Stil: Epic/Heavy Metal ~


TRIUMPHER ziehen seit 2019 für den Epic Metal in die Schlacht, mit allem, was dazugehört. Von seinem Stützpunkt aus in Athen, Griechenland, will das Quartett jetzt die Welt erobern, zumindest die des Heavy Metal.

Gegründet von Sänger/Bassist Antonis Vailas (alias Mars Triumph), der natürlich auch Hauptsongwriter der Formation ist, gehören zu TRIUMPHER ebenfalls die beiden Gitarristen Apostolos Papadimitriou und Christopher Tsakiropoulos sowie der Schlagzeuger John Votsis. Bis auf Letzteren waren alle schon bei SABOTER zusammen aktiv.

TRIUMPHER haben zehn Heavy Metal-Hymnen aufgenommen und offerieren dabei rohen, düsteren und epischen Stahl. Zwischen traditionellem Heavy Metal und klassischem Epic Metal lassen sie allerdings auch die Extreme herein. Im Laufe des Werkes werden die Kompositionen sogar immer erdrückender, wenn sie von Heldengeschichten sowie griechischer Mythologie erzählen und Viking, Death und Black Metal hereinbitten.

Zum großen Triumph fehlt ihnen allerdings zumindest die eine große Komposition, wenngleich es im Hause TRIUMPHER niemals an Ideen mangelt. Zudem müssen sich Liebhaber des klassischen und epischen Heavy Metal an die Extreme im Hintergrund gewöhnen, denn musikalisch betrachtet überrascht diese Mixtur. Gleichwohl agiert im Vordergrund Mars Triumph mit seinem Gesang, der sich als Eric Adams zweiter oder dritter Klasse entpuppt. Selbstverständlich ist er mit vollem Enthusiasmus dabei, doch die immer wieder eingesetzten Schreie sind allzu offensichtlich, ohne das originale Niveau zu erreichen. Selbst die Einsatzfelder seiner Stimme sind allzu vorhersehbar.

Zur anfänglich zarten Saiteninstrumentierung von ´Journey / Europa Victrix´ wird der Gesang nur gehaucht, ehe er zum Klavier erwacht, irgendwann ins pure Schreien verfällt und die Gitarren beginnen, ihren Melodienreigen auszuteilen. Hierbei winken ganz gewiss die Balladen von MANOWAR mit weißen Rosen in Richtung Athen. Dagegen böllert ´The Thunderer´ bereits mehr im Geschwindigkeitsrausch, in dem sich der Gesang zwischen rau und schrill verausgabt, niemals das Vorbild Eric Adams außer Acht lassend. Eine wahrlich heroische Stimmung fährt ´Storming The Walls´ auf, ohne dabei gänzlich eine Himmelspforte zu durchbrechen, wobei die Gitarren sogar kurzerhand auf psychotischen Wegen solieren.

Derweil die Schlagzahl mit ´Mediterranean Wrath´ beträchtlich zunimmt, wandert der Gesang zwischen seinen Schreien eher im Epic Doom. ´I Wake The Dragon (Promachos)´ verblüfft, bevor das Inferno ausbricht, mit Trommeln und Background-Shouts á la ICED EARTH, ´Esoteric Church Of Dagon´ in einer Mischung aus altem Speed Metal und griechischem Black Metal. Für ´Divus De Mortuus´ und ´Epitaphios´ können jedenfalls alte und graue Kutten übergestreift werden, ohne der Gitarrenarbeit von ´The Tomb´ im Sinne des Diamantenkönigs ungeschminkt vorwegzugreifen. Nach einer weiteren Demonstration der TRIUMPHER’schen Stahlkraft in ´The Blazing Circle´ lässt die zarte Saiteninstrumentierung das Werk ausklingen.

Eines ist freilich sicher, Hellas hat wieder edle Recken in die Arena ausgesendet, um im Kampf eine Entscheidung für den Epic Metal herbeizuführen.

(7 Punkte)

 

https://triumpher.bandcamp.com/album/storming-the-walls
https://www.facebook.com/Triumpher.official/

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"