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STRAY GODS – Olympus

~ 2023 (ROAR/Soulfood) – Stil: Heavy Metal ~


Die meisten, ganz viele, eigentlich fast alle, griechischen Heavy Metal-Bands, die mir zuletzt unterkamen, hatten und haben eine starke epische Note. Egal ob CYCLOPEAN WALLS oder ARRAYAN PATH, Namen könnte man viele nennen, jede ist für sich völlig eigen. Dennoch scheinen alle irgendwie WARLORD zu verehren. Das tun auch die STRAY GODS, auch sie sind vertreten auf ´A Crack In The Sky, A Tribute To William J. Tsamis´. Deren ´War In Heaven´ macht da auch eine gute Figur. Umso überraschter aber war ich vor ein paar Tagen, als erstmals ´Olympus´ meinen Ohren versuchte zu schmeicheln.

Ja, die STRAY GODS nicht eigen zu nennen, wäre, was eigentlich? Korrekt? Eine Fehleinschätzung? Ich entschließe mich für Antwort Eins. Diese Combo ist auf ihre Art sehr eigen. Gitarrist und Keyboarder Bob Katsionis, neben dieser hier sind an aktuellen Bands zu nennen unter anderen BURNT CITY, OUTLOUD oder WARRIOR PATH, dazu eine lange Liste Ex-en, angeführt von FIREWIND, huldigt hier einer Band aus dem Olymp des Schwermetall. Größte Stütze dabei ist der portugiesische Sänger Artur Almeida (ATTICK DEMONS), der so verdammt nahe nach Bruce D. klingt, dass selbst Bruce D. sich vor ihm verstecken müsste. Verstärkt werden die beiden durch Gitarrist Jon McRis, Basser Gus Macricostas und Drummer Thanos Pappas.

Diese fünf widmen sich also den Eisernen Jungfrauen. Sie covern nicht. Sie kopieren nicht. STRAY GODS empfinden nach. Dabei orientieren sie sich an MAIDENs mittlerer Phase, so zwischen SIT und FOTD. Damals als die meisten Stücke noch kurz und überschaubar waren und die langen noch voller Abwechslung, ganz ohne unnötiger Wiederholungen hatte man noch echten Grund, diese Band abzufeiern. Da spielt heute doch viel Nostalgie rein. Und diese Zeit steht Pate für ´Olympus´.

Ich weiß nicht, sind sie von den Musen geküßt? Haben Apoll und Pallas Athene Unterstützung gegeben? Dieses Album klingt nach IRON MAIDEN. Und dann doch nicht. Während man bei den Briten heute manchmal das Gefühl hat, eine Passage schon einmal gehört zu haben, klingt das Album der Griechen neu und frisch. Keine Melodie, die bekannt vorkommt, kein Riff, das bis zur Geschmacklosigkeit wiederholt wird. Hier wird der Geist geatmet, die Zeit erlebt. Wir waren alle jünger. Ein neues Album hat meist noch viel mehr Redebedarf geweckt als heute. Damals hieß es noch “Hast Du schon gehört?”. Heute hetzt man durch die Spotify-Playlist. Zeiten ändern sich, sozusagen leben wir heute auf ´The Other Side Of The Mirror´. Umso wichtiger, eine Scheibe wie ´Olympus´ genießen, auskosten, und den Geist von damals noch einmal versuchen zu schmecken.

Macht olympischen Spaß, das Teil. Darum 8,5 Punkte.

www.facebook.com/straygods666

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