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ELOY – Echoes From The Past

~ 2023 (Drakkar Entertainment / Soulfood Music Distribution) – Stil: Prog Rock ~


Auch wenn sich viele Anhänger von Frank Bornemann ein mächtiges Final-Werk für die Diskografie von ELOY gewünscht hätten, so schließt der mittlerweile 78-jährige erst einmal mit dem zwanzigsten Studioalbum der deutschen Progressive Rock-Legende seine Jeanne d´Arc-Trilogie ab. Auf die beiden Alben ´The Vision, The Sword And The Pyre´ erster und zweiter Teil folgt nunmehr das dritte Album in dieser Reihe mit dem Titel ´Echoes From The Past´.

Der abschließende Teil kann natürlich nicht die Geschichte der französischen Nationalheldin und Heiligen Jeanne d´Arc, die letztlich auf dem Scheiterhaufen landete, fortsetzen, sondern beschreibt die Erzählung aus Sicht ihres Waffengefährten Jean de Metz, der die vorhergehenden Ereignisse nochmals reflektiert.

 

 

Auch die letzten neun Kompositionen dieser Trilogie leben von sphärischen und atmosphärischen Abschnitten, die von feurigen Gitarren- und Keyboard-Passagen abgelöst werden, um gleichsam den legendären ELOY-Sound gewissermaßen zu reflektieren.

So beginnt ´Conspiracy´ mit gesprochenem Text und mit sphärischen Klängen, ehe die Gitarren ihr Melodiethema preisgeben und Frank Bornemann mit seinem Sprechgesang einsetzt. Anschließend wagt die Melodie von ´Compassion For Misery´ sogar beinahe ein Tänzchen im Orbit. Natürlich alles in vertrauten musikalischen Bahnen ELOY’scher Prägung zwischen Weltall und Erde verlaufend.

Die melodischen und sinfonischen Schwingungen werden im Titelsong ´Echoes From The Past´ sogar zu gegebener Zeit von einem weiblichen Backgroundgesang unterlegt, von Carinha, Anke Renner und Kim Baete. Zudem ist allen Kompositionen eine gewisse dramaturgische Schwere nicht abzusprechen, die ´Danger´ und ´Deceptive Glory´ aufrechterhalten.

Durch ´Warning Signs´ samt Streichern und Frauengesang steigert sich diese wohl noch merklich, während zu den Akzente setzenden Gitarren und Percussions von ´Fate´ sogar ein heroisch langgezogener Gesang hinzukommt, wie er seit Ian Gillan in der Rockmusik zu hören ist. Dagegen holt ´The Pyre´ zum nahenden Finale nicht nur die Riffs, sondern beinahe auch die Glocke der berühmtesten australischen Hardrock-Band heraus.

Die Tränen fließen letztlich bei ´Farewell´, wenn sich das ELOY-Universum mit zusätzlichen Flötentönen sanft schließt.

(7,5 Punkte)

 

Besetzung:

Frank Bornemann – Gesang, Gitarren
Klaus-Peter Matziol – Bass
Steve Mann – Keyboards
Stephan Emig – Drums

Gäste:
Carinha, Anke Renner, Kim Baete, Laila Nysten, Elin Bell – Backing Gesang
Tobias Reckfort, Nic Knoll, Artur Kühfuss – Keyboards

 

https://www.facebook.com/Official4Eloy/


Pic: Kate Cymmer
(VÖ: 23.06.2023)

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