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RAVEN – All Hell’s Breaking Loose

~ 2023 (Silver Lining Music) – Stil: Heavy Metal ~


Ich gebe es zu, dass ich mich schon lange von RAVEN verabschiedet hatte. Das totale Desinteresse setzte Mitte der Neunziger mit ´Glow´ und ´Everything Louder´ ein, aber auch schon davor lief das für meine Begriffe in Richtung Belanglosigkeit. Und ich muss gestehen, ich habe RAVEN auch nicht vermisst. Das Interesse kam erst 2015 mit dem ´Party Killers´ Album zurück. Und so fielen für meine Begriffe die beiden letzten Studioalben, ´ExtremNation´ sowie ´Metal City´ recht ansprechend aus. Aber weggeblasen haben sie mich dennoch nicht.

So war meine Erwartungshaltung zum neuen Album ´All Hell’s Breaking Loose´ gemäßigter Natur. Aber schon nach den ersten Durchgängen muss ich zu meiner eigenen Überraschung sagen, verdammt, so geil haben RAVEN schon Jahrzehnte nicht mehr geklungen. Nicht dass sich am Stil generell was geändert hätte, nein, das Songwriting und die daraus entstanden Songs sind einfach gut. Die typischen Trademarks sind vorhanden, aber die Songs weisen einfach eine gute Musikalität auf, sprich die Songs haben unterschwellig geile Melodien und die Stücke fließen und wirken nicht ver- und zerhackt.

Zehn Mal lässt es das Trio ergreifend krachen. Erstaunlich wie angenehm, geradezu eingängig alles wirkt, trotz der energischen Riffs und durchweg recht hohen Geschwindigkeit. Sehr gutes Beispiel ist diesbezüglich ´Surf The Tsunami´ oder ´The Far Side´. Wobei letzterer Track mit einem doch sehr nachhaltigen Refrain überzeugt.  Die RAVEN-typischen Trademarks sind konstant präsent und dennoch wirkt alles etwas aufgeräumt, weniger gezwungen „hart“ oder zu sehr auf Old School bedacht. Mit dem Titeltrack liefern sie einen schönen Arschtreter, der in Sachen Taktung, Rhythmus und Spielweise etwas hektischer ausgefallen ist und dennoch äußerst Nachhaltig wirkt. ´Edge Of A Nightmare´ ist eine mächtige Dampframme, wobei auch hier der Refrain sehr griffig ausgelegt ist. Wuchtige Splitterbombe. Je länger ich mir das Teil anhöre, mir nicht erklären kann, warum das Album so gediegen einschlägt, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass der Sound des Albums eine enorm wichtige Rolle an dem „Fluss“ der Songs darstellt. Selbst eine Nummer in Überschallgeschwindigkeit wie ´Go For The Gold´ wirkt und hält melodische Momente parat, die man so nicht erwarten konnte.

Verdammt RAVEN, da habt ihr aber ein mächtiges Teil abgeliefert, das man so nicht erwarten konnte. Da muss man keine Nostalgiepunkte verabreichen, um den Herren noch zu einer akzeptablen Punktzahl zu verhelfen. ´All Hell’s Breaking Loose´ ist extrafette 8 Punkte wert und ein allumfassender Angriff auf die Ohren! Well done.

(extrafette 8 Punkte)

 

https://ravenlunatics.com/


(VÖ: 30.06.2023)

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