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OVERDOSE – To The Top

~ 1985/2023 (Golden Core/ZYX) – Stil: Heavy Metal ~


Dieses rare Stück Musik steht denkwürdig in der Geschichte des deutschen Heavy Metal. Es trägt den Titel ´To The Top´ und stammt von der Gruppe OVERDOSE.

Die OVERDOSE aus Augsburg dürfen allerdings weder mit denen aus Frankfurt, die im selben Jahr ihr eines Album veröffentlichten, noch mit den anderen US-amerikanischen oder europäischen verwechselt werden. Die bayrischen OVERDOSE sind außerdem auf ihrer einzigen Scheibe unschwer an der rosa Gitarre zu erkennen, die von ihrer Muschi aufwärts kräftig nach Gummipuppe oder Luftgitarre riecht.

Da die Jungs jedoch nach nur drei Jahren bereits die Flinte ins Korn geschmissen haben, steht ihr schwer erhältliches Debütalbum ´To The Top´ seit 1985 nur in wenigen Regalen der mittlerweile betagten Heavy Metal-Herrschaften aus den Achtzigerjahren.

Ohnehin scheinen alle Bandmitglieder von OVERDOSE in alle Winde zerstreut, denn allein Bassist Coco und ein ungespieltes Vinyl ist in diesen Tagen aufzuspüren gewesen, so dass Patrick Engel für eine allererste Wiederveröffentlichung den Audiotransfer hiervon durchführen musste.

Dieser Rerelease erscheint auf einem Silberling und natürlich auf Vinyl mit einem Coco-Interview über die drei Lehrjahre von OVERDOSE.

 

 

Der schnelle Opener und Titelsong ´To The Top´ kommt ohne Schnörkel im Sinne der frühen 80er Aufbruchsjahre auf den Punkt, doch die Jungs haben zum Höhepunkt sogar noch eine feine Melodie in petto. Auch ´Lovin’ Call´ lässt die Gitarren kreisen und bietet nach dem Shout Out zum Höhepunkt (“Why don’t you hear the lovin’ call”) sogar feine Gitarrenmelodien.

Mit getragener Melodie gibt sich ´Lawman’s End´ an dritter Stelle der Scheibe erst gewohnt balladesk mit Orgel, ehe noch der Rocker ausbricht. ´Way To Fail´ versucht dagegen den Hörer auf eine andere Art einzufangen und wiederholt da capo die eine Zeile des Refrains (“There’s nobody being busy, here tonight”), solange bis niemand das Lied vergisst. Diesen Erfolg wiederholt ´The Deuce´ gleich nochmal mit drastischem Nachdruck im Rhythmus. Zumindest ein starkes Mitwippen des Fußes bleibt hier nicht aus.

Selbst auf der Rückseite schaffen es die Jungs, umgehend ein ´Deep In The Fog´ in den Kopf des Hörers einzubläuen, ein ´Bloody Right´ erreicht es dramatisch hämmernd, ein melodisch ausgefallenes ´Obscuration´ rhythmisch stotternd sowie ´Rockfever´ mit viel Rock und viel Soul (“My sound for rock, my sound to roll, it’s the fire for your soul”).

OVERDOSE bieten in der Gegenwart rare Musik aus der Vergangenheit für kostbare 80s Seelen.

(7,5 Punkte)

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