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SAVAGE GRACE – Sign Of The Cross

~ 2023 (Massacre Records) – Stil: Heavy Metal ~


Mit der 1983 veröffentlichten EP ´The Dominatress´ (noch mit Gitarrenlegende Kenny Powell / anschließend bei den famosen OMEN) und dem Debüt ´Master Of Disguise´ waren die US-Metaller SAVAGE GRACE um Gitarrist Chris Logue und Bassist Brian East kurzfristig an der Speerspitze der Speed Metal-Bewegung (obwohl gar nicht alles aus heutiger Sicht so schnell war) mit anderen Bands wie ABATTOIR. Auch das etwas langsamere ´After The Fall From Grace´ konnte noch überzeugen. Dann ging es mit der Band mit dauernden Personalwechseln bergab. 2009 und 2010 wurde mit Chris Logue und deutschen Aushilfsmetallern eine EP veröffentlicht und es gab diverse Auftritte auf den einschlägigen Nostalgie-Festivals der Metal-Szene.

Und jetzt ist Chris Logue nach längerem Verschwinden wieder aufgetaucht. Er hat eine neue Band und mit Gabriel Colón auch einen starken Sänger um sich gescharrt. ´Barbarians At The Gate´ beginnt ganz ordentlich. Schnell, aber nicht richtig schnell mit den berühmten “genreüblichen Vocals” und sauberen Gitarren. ´Automoton´, an Aldous Huxleys Weltroman “Brave New World” angelehnt, ist musikalisch ordentlich und eher unauffällig. Dann beginnt der Titelsong mystisch mit Chören und Akustikgitarre. Mehr Power Metal als Speed, aber ziemlich interessant vom Aufbau und an alte Metalschlachten der 80er Jahre erinnernd.

´Rendezvous´ und vor allem ´Stealin’ My Heart Away´ setzen dann mehr auf melodischen Metal mit interessanten Gitarrenlicks und den kraftvollen Gesang von Gabriel. Bei ´Slave Of Desire´ klingt die Band wie alte JUDAS PRIEST und versucht auch alte Schmuddellyrics wiederaufleben zu lassen. Wird aber leider eher schnell langweilig. ´Land Beyond The Walls´ lärmt mit harten Schlagzeugbeats deutlich härter und ist zum Mitgrölen geeignet, geht in der zweiten Halbzeit aber auch ein wenig in die Knie. Das Gitarrensolo ist ganz okay.

 

 

Sphärisch wie im Kinski-Film beginnt ´Star Crossed Lovers´ und ist einer der besten Titel, der auch in den 80er Jahren mit seiner starken Melodie und dem guten Chorus nett gewesen wäre und wo einmal mehr Rob Halford gehuldigt wird (und das im Video eher an die Hair Metal Bands erinnert). Das melodische ´Branded´ und ein Live-Bonus-Track beenden über 50 Minuten klassische Metal-Musik.

Nun, SAVAGE GRACE sind zurück. Aber es sind ein paar Tage seit ´The Dominatress´ vergangen. Ob man die aktuellen Songs jetzt wirklich mit den alten Klassikern vergleichen will? Nein, natürlich nicht, das waren andere Zeiten. Wäre auch eher negativ für die aktuelle Besetzung. Die neuen SAVAGE GRACE versuchen ihrem Erbe gerecht zu werden und haben eine mehr als ordentliche Metal-Platte geschaffen. Aber den Kult kann man nicht wiederaufleben lassen. Ein neuer Name wäre auch okay gewesen. Finde das jetzt aber auch nicht irgendwie schlimm. Da können sich Metal-Puristen drüber streiten, die nichts anderes zu tun haben.

Zumindest das Cover sieht sehr trashig aus. Kommt aber an die sexistischen Höhepunkte der 80er Jahre auch nicht heran. Das ist aber egal. Die Musik ist guter Metal und keine Enttäuschung, aber halt auch nicht die alte ´Dominatress´. Zur Sicherheit einfach ´Star Crossed Lovers´ oder den Titelsong antesten.

(7,25 Punkte)

 

http://savagegracemetal.com/


(VÖ: 05.05.2023)

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