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DARKLON – The Redeemer

~ 2023 (No Remorse) – Stil: Epic Metal ~


Ich weiß nicht, ob Ihr ihn kennt. Nahe des belgischen Gent lebt Joos Habraken. Der ist Biologe und Künstler. Als letzterer sammelt er tote Insekten. Aus deren Einzelteilen wie Panzer, Beine und Flügel, fügt er fantastische Tierwesen zusammen. Vielleicht hört er bei dieser Tätigkeit Epic Metal. Seine Figuren sehen doch aus, wie optische Entsprechungen zu Schwert und Zauber-Klängen. Vielleicht hört er auch DARKLON. Beider Welten sind doch irgendwie recht nahe beieinander.

Die Griechen DARKLON gründeten sich 2017 in Athen. Das Quartett besteht aus Nikos Migus A. (Gesang), D.K. Kras (Gitarre), Savvas G. (Bsss) und Sevan Barsamian (Drums). Nach ´Rise From Death´ von 2019 ist dieses hier schon das zweite Album, das erste aber, das ich für mich entdecke.

Schon der eröffnende Titeltrack macht eine gute Figur. DARKLON gehen nach kurzem Intro ziemlich flott zur Sache. Mir fällt der gute Gesang auf, der sich zielsicher zwischen aggressiv und melodisch bewegt. Dazu kommen verdammt geschickte Breaks, die das Tempo herausnehmen und Spannung hineinbringen. Gekrönt wird die Nummer durch ein gefühlvolles Gitarrensolo. Das folgende ´Rancor And Agony´ kommt etwas geradliniger, straighter. Vor allem die Melodie des Chorus gemahnt vorsichtig an MANOWAR. Das liegt auch an einer leichten stimmlichen Verwandtschaft Nikos mit Eric Adams. DARKLON schaffen es allerdings, sämtliche Klischees von Ledertangas bis Selbstbeweihräucherung zu umschiffen. Sie suchen ihren eigenen Weg. In ´I Am Death´ etwa biegen sie schon mal in thrashige Gefilde ab.

´Lamashtu’s Claws´ nimmt dann mal Tempo raus. Ich weiß nicht, wer oder was Lamashtu ist. Wenn ich die Musik so höre, könnte er aussehen, wie oben erwähnte Kreaturen. Nachfolgend darf dann zu ´Iron Glory´ zünftig gekämpft werden. Noch ein Höhepunkt ist das stampfend zerstörerische ´The Downfall´. Im abschließenden ´Back Home´ flirten DARKLON dann auch mit griechischer Folklore. Mit ihrem Sound würden sie jedenfalls super auf ein Festival wie das K.I.T. passen.

Wer seine Freizeitaktivitäten, egal wie skurril sie sein mögen, mit VISIGOTH versüßt, wer Sänger gut findet, die mehr können als kauzig krächzen, wer sich VIRGIN STEELE ohne Keys und Musical vorstellen kann und wer bei den Namen SAVATAGE und OMEN ein feuchtes Höschen bekommt, der darf hier zugreifen. Von den skurrilen Hobbies aber ist eines schon vergeben, das Erschaffen von seltsamen Lebensformen aus (Insekten)-Leichenteilen.

Der einzige Wermutstopfen. Ich, der immer sagt, das er kürzere Alben präferiert, finde, hier sind 35 Minuten zu wenig. Trotzdem vergebe ich hier 8 scharf geschliffene Cheliceren. Warum immer Punkte, wenn man Mundwerkzeuge von Spinnen zur Verfügung hat?

 

https://www.facebook.com/DarklonMetal


Pic: Elena Vasilaki
(VÖ: 19.05.2023)

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