Lebensverlängernde WerkeMeilensteine

ELOY – Planets & Time To Turn (1981 & 1982)

~ Spacerock ohne Retro, Fuzz und Stones… oder doch ein bisschen kiffen? ~


Was macht man an solch’ einem trüben Sonntag, an dem es nichts neues in deinem Lieblings-Onlinemagazin zu lesen gibt? Man hört mehr ELOY. Sowieso – Leute, hört mehr ELOY!

Da hat mich die Erinnerung mal wieder komplett überrollt. Ein Doppelwhopper von zwei Alben, die am Stück gehört gehören. Eine Konzeptstory über ein Sonnensystem und seinen einzigen durch Humanoide bevölkerten, grünen Planeten, dessen wunderschöne Flora und Faune für alles gereicht hätte, was seine hoch entwickelten Bewohner für ein paradiesisches Leben benötigt hätten (siehe den Prolog unten).

Was dann passiert, erzeugt 40 Jahre nach Erscheinen der Alben immer noch Unverständnis und Gänsehaut. Kriege, Naturkatastrophen, Zerstörung. Willkommen in der Realität.

 

 

Diese unglaublich aktuelle Parabel erstreckt sich über zwei Scheiben, die von ihrer Kontinuität her als Doppelalbum durchgehen. Zwei Alben, die ich jedem Unwissenden als Einstieg in die Bornemann’sche Welt des wahren leicht progressiven Space Rock empfehle. Besonders Zeitgenossen, die auf knackige, überschaubare Spielzeiten mit leichtem Hardrock-Touch stehen, statt verschwurbelten Longtracks in stonigem Nebel.

Obgleich es sich auch ganz prima zu ELOY kiffen lässt… sofern man es verträgt und nicht mit Kreislauf am Hinterreifen eines schwarzen Honda CRX darniedergeht und auf die besorgte Nachfrage des Kumpels bei der Heimfahrt, ob es einem gut gehe, nur noch mit aus dem Fenster hängenden Kopf darauf erwidern kann, dass man die Reinigung der kompletten Beifahrerseite gerne übernehmen werde. Naja, Halbverdautes geht wieder weg, ELOY blieb für den Rest meines Lebens.

Selten war bei einer Band jeder Musiker der Star, da sämtliche Instrumente nebeneinander gleichberechtigt im Song waren. ELOY funktioniert natürlich auch ohne bewusstseinserweiternde Substanzen, wobei ein zweiter Selbstversuch mit Tee statt Rauchwaren einen unvermuteten neuen Zugang zu den filigranen Melodielinien des Basspiels offenbarten.

 

 

Anspieltipps? Erst ´Planets´, dann ´Time To Turn´ – so wie sich’s gehört. Und wer ´Queen Of The Night´ oder ´Time To Turn´ nicht als die Meilensteine des leicht progressiven (Hard)Rock erkennt, die sie nun einmal sind, hat – man möge mir vergeben – von Musik schlichtweg keinerlei Ahnung.

Ihr Arzt und Apotheker empfehlen ELOY… zur Verlängerung ihres Lebens.


Mein Leben und das vieler Freunde wurde in dieser Zeit verlängert von:

Frank Bornemann – Gibson Gitarren und Gesang

Klaus-Peter Matziol – Maxima Saiten auf Ibanez Bass

Hannes Arkona – Gitarren, Keyboards, Percussions

Hannes Folberth – Luxuriöse Keyboards

Fritz Randow – Tama Drums und Paiste Bleche

Jim McGillivray – Drums & Percussion auf dem Album ´Planets´

Sabine, Amy und Anne – Elfenhafter Backgroundgesang

~ aufgenommen im legendären Horus Sound Studio in Hannover ~

 

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