PlattenkritikenPressfrisch

CYDEMIND – The Descent

~ 2022/2023 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Instrumental Progressive Metal ~


Heute gibt es keinen müden Aufguss der allseits beliebten Metal bzw. Rock meets Classic-Projekte. CYDEMIND aus dem kanadischen Quebéc spielen dennoch bei vollem Bewusstsein einen rein instrumentalen und klassisch geprägten Progressive Metal.

Nach einigen EPs und ihrem 2017er Debütalbum ´Erosion´ haben sie nach Jahren endlich den Nachfolger ´The Descent´ fertiggestellt. Dieser offeriert ein einstündiges Husarenstück.

Klassische Musikelemente vermischen sich mit hartem Progressive Metal. Üblicherweise übernehmen in der Folge Gitarre oder Bass, aber auch die Tasteninstrumente die Führungsrolle, doch das Besondere an CYDEMIND ist der Einsatz einer Geige, die allerdings nicht im Schatten versauert.

Progressive Rock und Progressive Metal, Klassik und Jazz sind die Zutaten, doch es bleibt Progressive Metal mit dem Schwerpunkt auf dem Violinenspiel von Olivier Allard. Natürlich setzen auch Kevin Paquet an der Gitarre und Camille Delage an den Tasten ihre Akzente, doch es verbieten sich Vergleiche mit DREAM THEATER und SYMPHONY X als auch zu KANSAS im Progressive Rock allein aufgrund der Geige.

CYDEMIND haben für ihr zweites Album eine Sinfonie über sieben Songs komponiert, die sich mit den menschlichen Abgründen, ihren Obsessionen befassen. Das musikalische Leitmotiv aus der Ouvertüre ´Obsessions´ taucht dementsprechend über das gesamte Werk immer wieder auf. Anschließend überraschen sie mit ihrem als Funk Metal umschriebenen Song ´Hoax´, während sie mit ´Breach´ einen ganz klassischen Sound des Prog Metal auffahren.

Den komplexesten und dunkelsten Song haben CYDEMIND mit ´Call Of The Void´ aufgenommen, den längsten und dynamischsten mit dem Vierzehnminüter ´Hemlock´, samt melancholischem Gitarrensolo. Letztlich haben sie noch eine luftige und leichte Komposition, das balladeske ´Slumber´ anzubieten, sowie das zwölfminütige ´The Last Stone´, mit dem wiederkehrenden Leitmotiv, harten Riffs und unberechenbaren solistischen Darbietungen.

So hört sich Metal meets Classic an. Nur so.

(8 Punkte)

 

https://cydemind.bandcamp.com/album/the-descent
https://www.facebook.com/Cydemind/

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"