FREEROAD – Do What You Feel
~ 2023 (Dying Victims Production) – Stil: Hard Rock / Metal ~
2018 in Mexiko gegründet, verschmelzen FREEROAD den klassischen Hard Rock der 70er Jahre mit der Aufbruchsstimmung des New Wave of British Heavy Metal zu einem attraktiven, rockigen Gesamtpaket. Der Titelsong zu Anfang erinnert gesanglich und soundtechnisch an die frühen SATAN oder HEAVY LOAD und dieses Markenzeichen wird durch das ganze Album konsequent durchgehalten. Richtig harter Heavy Metal ist das nie, aber durchaus mit einer ordentlichen Schnittmenge zwischen Hard Rock und Metal.
´Rock Chaser´ führt den Weg weiter. Kluge Riffs und jede Menge Lead-Gitarren zeigen, dass die Band Spaß hat. Technische Alleingänge werden zugunsten der geschlossenen Mannschaftsleistung hinten angestellt. Auf ein konsistentes Songwriting mit vielen Hooks, die im Kopf bleiben, wird mehr Wert gelegt als auf Egomanie. ´Pray For The King´ ist dann wieder stärker an die NWoBHM angelegt, aber auch an die Frühzeit von Pionieren wie RIOT. Zwischendurch hätte eine stärkere Variation der Geschwindigkeit vielleicht etwas gut getan, denn die meisten Songs sind schnell, wenn auch nicht richtig speedig. Und bei ´Pray For The King´ wird der Refrain doch zum Schluss etwas sehr in der Dauerschleife abgespult. ´Nature Of Change´ kann mit Doppelgitarren punkten. Da kommt auch einmal ein interessanter Break ins Spiel. ´Liar´ ist früher 80er Metal, wie aus der Zeitmaschine, mit funkigem Mittelteil. Ja, man wird richtig melancholisch und erinnert sich an die Aufbruchstimmung, als Musik noch aufregend war. ´Twilight Row´ zum Schluss hat dann auch einen Schuss West Coast.
Die Produktion ist auch richtig “old school”, schon seltsam, dass sich immer mehr Bands ganz konsequent “retro” ausrichten. Aber in diesem Fall passt das gut. Insgesamt fehlt mir ab und zu der entscheidende Break oder eine stärkere musikalische Variation. Aber das Debüt von FREEROAD macht beim Zuhören Spaß. Und das ist doch schon ziemlich viel.
(7,25 Punkte)
(VÖ: 27.01.2023)