BLACK ROSE – Walk It How You Talk It
~ 1987/2022 (Lost Realm Records) – Stil: Melodic Metal ~
Anno 1980 begannen BLACK ROSE mit eigenen Songs und den üblichen Coverversionen im Nordosten Englands aufzutreten. 1981 nahmen sie ein erstes Demo auf und veröffentlichten ein Jahr später ihre erste Single. Als sie 1984 endlich ihr erstes Album ´Boys Will Be Bovs´ aufnehmen konnten, hatte sich das Besetzungskarussell bereits öfters gedreht. Von der Öffentlichkeit wurden sie aufgrund ihrer Heavyness natürlich der zweiten Welle der NWoBHM zugerechnet.
Trotz vieler Auftritte und Europa-Tourneen zerschlug sich indes ihre Hoffnung auf einen Major-Deal. Daher nahmen BLACK ROSE kurzerhand die ´Nightmare´-EP auf und modulierten ihren Sound, mit stärkeren Harmoniegesängen und mehr Melodie. Ihr zweites Album ´Walk It How You Talk It´ folgte diesem Weg, einen größeren Wert auf die Melodie zu setzen. Als jedoch eine groß angelegte US-Tournee nicht zustande kam, wuchs die Desillusion, so dass spätestens im Jahre 1989 alle Lichter im Bandlager ausgepustet waren.
Seither existieren BLACK ROSE wie eine gute On-Off-Beziehung, sie tauchen alle paar Jahrzehnte wieder auf und veröffentlichen ein Album, exakter Weise zwei seit 1989. Aktuell erfährt ihr zweites Album ´Walk It How You Talk It´ samt der vorausgegangenen ´Nightmare´-EP sowie einigen TV- und Live-Videos als Bonus eine Wiederveröffentlichung durch “Lost Realm Records”.
Mit ´Walk It How You Talk It´ klangen BLACK ROSE weniger nach der NWoBHM und eher US-amerikanisch. Zudem schielten sie in Richtung Hardrock und Glam. Dennoch erleben wir BLACK ROSE auf ihrem künstlerischen Höhepunkt. Auch wenn sie mit DEF LEPPARD oder nicht zwingend mit BON JOVI verglichen wurden, so bleiben sie letzten Endes so britisch wie HEAVY PETTIN’, LIONSHEART oder TOBRUK. Sozusagen ´Surfin’ U.S.A.´ auf Britisch in den Achtzigerjahren (´California USA´) mit eingängigen Poser-Hooks in kraftvollen Kompositionen (´Shout It Out´). Zur Abwechslung haben sie flotte (´Walk It How You Talk It´) als auch Midtempo-Songs (´E.Z.L.Y.´) sowie die notwendige, Keyboard-geschwängerte Ballade (´Don’t Fall In Love´) in petto. An anderer Stelle schicken sie die einprägsame Keyboard-Melodie á la BON JOVI geschickt voraus (´Honestly Love You´), haben den immerzu passenden Party-Song griffbereit (´Party Animal´) und starten ihre EP im melodischen Galopp (´Nightmare´).
BLACK ROSE – so klang britischer Melodic Metal in den Achtzigerjahren.
(8 Punkte)