SWORD – III
~ 2022 (Massacre Records/Soulfood) – Stil: Heavy Metal ~
Das mit ´III´ schlicht betitelte dritte Album der Kanadier SWORD war lange angekündigt und hat es nun, zehn Jahre nach dem legendären Reunion-KIT-Auftritt 2012, endlich geschafft, das Licht der Welt zu erblicken. Warum das so lange gedauert hat, ist allerdings eine berechtigte Frage, denn die Kanadier haben es sich auch etwas leicht gemacht hinsichtlich „neuer“ Songs.
Denn ´III´ beinhaltet letztendlich „nur“ Songs alter Demos aus den späten Achtzigern, die man überarbeitet und dementsprechend neu eingespielt hat. Was natürlich die Frage aufwirft, können die Kanadier keine neuen Songs mehr schreiben und haben deshalb Resteverwertung betrieben?
´III´ ist in seiner Gesamtheit kein schlechtes Album, ist aber vom Qualitätsstandpunkt her doch einige Lichtjahre von den beiden Klassikern ´Metalized´ (1986) sowie ´Sweet Dreams´ (1988) weg. Mit ´III´ stellt man jedoch seinen Kultfaktor keineswegs in Frage, im Gegenteil, man zeigt, dass man sich bemüht und Gedanken gemacht hat, was die alten Fans hören wollen.
Egal zu welcher Zeit man diese Songs in den Achtzigern geschrieben hat, sie sind definitiv nur „zweite Wahl“, nach damaligen SWORD-Standards. Dazu kommt, dass man zwar acht Titel auf der Tracklist des Albums mit knapp 35 Minuten Spielzeit vorfindet, man aber ein längeres Intro (´Surfacing´) abziehen muß, so dass nur sieben echte Songs vorliegen.
SWORD orientieren sich am Debüt, das steht außer Frage. Knackige, tighte Power Metal-Nummern mit der Rezeptur der Vergangenheit wie ´Bad Blood´, ´Not Me, No Way´, ´Unleashing Hell´ oder das vorab ausgekoppelte ´(I Am) In Command´ kann man sicher als gutgemachte Metalbomben bezeichnen. Der wahre Sonnenschein steigt jedoch mit Sänger Rick Hughes in den Ring, der immer noch mit dieser gewaltigen Stimme gesegnet ist und den Songs erst diese „eigene“ Note verleiht.
´III´ ist ein akzeptabler Neustart der Kanadier, der zwar nicht an die Kultalben der Achtziger rankommt, aber zumindest Ansätze erkennen lässt. Ob sie damit allerdings neue Fans generieren, bei diesem hochwertigen Veröffentlichungsumfeld, ist fraglich. Altfans werden ihren Spaß mit dem Album haben. Ob das heutzutage reicht?
(7,5 Punkte)