NAUTILUS – A Floating City
~ 2022 (Sireena Records) – Stil: Prog Rock ~
Die Musik von NAUTILUS ist über die letzten zwei Dekaden weitaus monumentaler geworden. Ursprünglich instrumental und elektronisch geprägt, ertönen ihre Werke heutzutage auch vereinzelt mit Gesang und sind von episch progressiver Natur.
Ihr achtes Studioalbum wandert diesmal auf den Spuren von Jules Vernes halbfiktiver Reisebeschreibung “Eine Schwimmende Stadt” (1871). Denn bereits der Vorgänger ´The Mystery Of Waterfalls´ schlenderte in Gedanken anhand der Erlebnisse von Kapitän Nemo. Kein Wunder, neben Jules Vernes-Verehrer Martin Ludwig (Keyboards, Synthesizer, Acoustic guitar) ist Neu-Sänger Meiko Richert (Bass, Keybaords) Redakteur des Jules Vernes-Club-Magazins.
Doch mit ´A Floating City´ gelingt es NAUTILUS noch entschiedener, ihren Vorbildern Mike Oldfield, PINK FLOYD und TANGERINE DREAM zu entfleuchen, derweil die Vielfalt über eine Stunde lang erhalten bleibt. Hier aalen sich elektronische Stücke wie ´Departure´ neben solchen wie ´Unguilty´ mit echter Landluft. Im Zentrum steht natürlich der epische 14-minütige Longtrack mit Gesang namens ´The Great Eastern´. Doch schon bei ´Waiting Room´ fängt die Gitarre zur Begrüßung an zu singen, Meiko Richert allerdings, neben ´Waiting Room´ und ´The Great Eastern´, nur noch im 10-minütigen ´Silver Ways And Rainbows´.
NAUTILUS zeigen sich dabei vom Zustand der Menschheit derart enttäuscht, dass selbst das Covergemälde von Volker Redel metaphorisch ein über dem Abgrund hängendes Schiff veranschaulicht.
(8 Punkte)