KILL CITY – Civilized To Death
~ 2022 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~
Knapp ein Jahr erst ist das Debüt alt, der Ecuadorianer KILL CITY. Zumindest die physikalische Version, denn ´Last Man Standing´ hatte das Glück, bei einem kleinen französischen Label zu erscheinen. Für den Nachfolger gibt es also leider noch kein Label, der geneigte Fan muss sich also mit einem Besuch auf spotify begnügen.
Oder warten.
Falls die Wartezeit zu lang ist, kann man ja doch einmal (und nur ausnahmsweise) auf Streaming zurückgreifen. Aber wirklich nur als Ausnahme. Denn für mich ist es wirklich erst ein richtiges Album, wenn ich es in den Händen halten kann, es fühlen und damit das Abspielgerät füttern. Aber es lohnt sich, mal eine Einzelfallentscheidung zu treffen. Denn KILL CITY haben die Zeit genutzt, ihren Sound zu entwickeln.
Dabei ist leider die rohe Frische des Debüts etwas verloren gegangen. Die fünf jungen Männer haben ihre Fähigkeiten noch mehr gebündelt. Damit machen sie den Schritt nach vorne. Und bleiben trotzdem einerseits Oldschool as Fuck. Auf der anderen Seite versuchen sie mit ein paar Melodien mehr zugänglicher zu werden. So stehen neben klassischen Metal plötzlich eine Nummer wie ´Pretend´. Das erinnert an RIOT, die auf ´Privilege Of Power´ ihren Speed Metal mischten mit Tracks, die Hair Metal tauglich waren. Auch.
Keine Sorge, KILL CITY sind nicht DEF LEPPARD. Dagegen kracht schon ´Another F_n Love Song´ an. An epische Gefilde wagt man sich mit ´December´. Der Titelsong agiert zwischen doomigen Parts und Speed. Am spannendsten aber, und am originellsten, ist man in Muttersprache. ´Mujer Vampiro´ ist damit das Highlight auf einer Liedersammlung, die gerne Album wäre und darum auf ein Label wartet. Denn am Ende ist das Musik, die ich doch gern in Händen halten möchte. Zumindest hat aber die Welt die Chance, eine Band vom anderen Ende der Welt zu entdecken. Und Fans der 80er dürften hier ein zweites Mal glücklich werden.
(8 Punkte)