MEGADETH – The Sick, The Dying…And The Dead!
~ 2022 (Universal) – Stil: Thrash Metal ~
55 Minuten lang beweist Dave Mustaine, dass man ihn und seine Band nicht abschreiben darf. Immerhin sind seit ´Dystopia´ sechs Jahre vergangen und die Welt hat sich grundsätzlich nicht verbessert. Was also kann MEGADETH 2022 bieten, um sich weiter als wichtigen Teil der Metal-Community zu präsentieren? Eine Fortsetzung des Vorgängers oder der Vorgänger, inkl. ´Super Collider´ und ´Th1rt3en´, die beides als solide Scheiben durchgehen?
´The Sick, The Dying…And The Dead!´ ist nach einem Durchgang kein Aha-Erlebnis. Doch dadurch passiert es zu schnell, dass man das Album als eine Art ´Dystopia´-Kopie aburteilt. Die neuen Stücke sind vielschichtiger, offerieren old schoolige Einflüsse ebenso wie einige überraschend melodische Momente. Die zwölf Tracks ähneln einem Trommelfeuer, das gnadenlos auf einen niederprasselt. Dazu eine aggressiv-trockene Produktion, die den Stücken einen deutlich harten Charakter verpasst. Einige der Songs brennen förmlich. Harte Mid-Tempo Kracher wie z.B. ´Killing Time´ oder bissige Giftbomben mit hohem Tempo wie ´Night Stalkers´, inkl. ICE-T, überzeugen durch eine kraftvoll-tödliche Gitarrenarbeit. Speed Metal-Hymnen wie ´We´ll Be Back´ oder ´Life In Hell´ erinnern an die frühen Tage der Band. Selbst ein eigentlich eingängiger Track wie ´Mission To Mars´ überzeugt mit einem grandios-harmonischen Gitarrenspiel. Dazu ein bissig agierender Mustaine, der stimmlich in Topform ist, machen deutlich, MEGADETH können noch rotzen und austeilen.
Zum alten Eisen gehören MEGADETH mit diesem überdurchschnittlichen Album noch lange nicht, ganz im Gegenteil, man rotzt seinen Frust der niedergehenden Gesellschaft an die Stirn. So schließt sich der Kreis zum aktuellen Albumtitel.
(8,5 Punkte)
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(VÖ: 2.09.2022)