CHAOSBAY – 2222
~ 2022 (Circular Wave) – Stil: Progressive Metalcore ~
Mit orientalischen Klängen eröffnen CHAOSBAY ihr neuestes Werk, das sich natürlich abermals als konzeptionelle Entdeckungsreise entpuppt. Die musikalische Mischung aus Prog und mehrheitsfähigem Metalcore entwickelt sich zu einem hymnenhaften Stadionrock, um der Hörerschaft das Jahr 2222 schmackhaft zu machen. Denn in dieses hat es den Protagonisten verschlagen, der völlig überrascht auf eine scheinbar andere Menschheit blickt, die mit ihren Fähigkeiten und Maschinen viele Probleme der Gegenwart gelöst hat.
Die Reise in das Jahr 2222 ist somit kein finsterer und dystopischer Gang, sondern eine positive Weltwahrnehmung, die wir in diesen Tagen alle nötig haben. CHAOSBAY haben demzufolge in den vergangenen Jahren nicht die Hoffnung verloren und denken immer noch an ein friedliches Miteinander der menschlichen Rasse, das Gute der Natur muss sich auch endlich im Menschen durchsetzen.
Das ´New Age´ erweist sich als einleitende Komposition, die im weiteren Verlauf konzeptionell mit ´Future Of Death´ fortgeführt und erweitert wird. Die Melodie erscheint abermals in ´Avalon´, ehe der musikalisch rote Faden mit dem finalen ´New Age (Reprise)´ abgeschnitten wird.
In den anderen Kompositionen dröhnen CHAOSBAY gerne ihre hektischen Rhythmen zum Aufrütteln vor und zum Zementieren als Abschluss des Chorus in die Menge. So auch in ´Passenger´ mit Jake Oni von der kanadischen Band ONI nachzuhören. Bei ´What Is War´ erscheint sogar Mirza Radonjica von der dänischen Band SIAMESE auf der Bildfläche, einem Song, dessen gitarrentechnische Brutalität nur von ´Eternal Eyes´ und dessen Schönheit nur noch von ´All This Beauty Can´t Be Real´ überstrahlt wird.
Mit Alexia Rodriguez von der US-Band EYES SET TO KILL lassen CHAOSBAY in ´Home´ sogar die Leichtigkeit zum Beat hüpfen und präsentieren mit ´How Long´ eine schlichte und federartige Komposition zur Besinnung. Insofern haben Jan Listing (Gesang, Gitarre), Alexander Langner (Gitarre), Matthias Heising (Bass) und Patrick Bernath (Drums) den 45-minütigen Ausflug in das Jahr 2222 in seiner Gänze perfekt inszeniert und beenden ihn wie begonnen traumhaft orientalisch.
(8,5 Punkte)
https://www.facebook.com/chaosbay
Pic: Sebastian Schulz
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