INHALO – Sever
~ 2022 (ConstRuction Records/Just For Kicks Music) – Stil: Progressive Rock ~
Es waren einmal einige niederländische Formationen, die im Progressive Rock auf ähnlichen Spuren wie PORCUPINE TREE und RIVERSIDE wanderten. Sänger Fons Herder war bei A LIQUID LANDSCAPE, während Gitarrist Roy Willems, Schlagzeuger Pepijn Gros und Bassist Peter Cats mit IVY’S DREAM in ähnlicher Richtung agierten, aber die elektronischen Zutaten nicht vergaßen.
Ebenso, mit Klavier und elektronischen Klängen, beginnt das Debüt des Newcomers INHALO, in dem sich die erwähnten vier Musiker nunmehr zusammengefunden haben. Der instrumentale Opener ´Omniscient Being´ vergisst dabei auch eine Ausdrucksweise im Sinne von RADIOHEAD nicht. Doch die Musik ist gemäß den alternativen und modernen Zeiten des Progressive Rock weitaus vielschichtiger und wird in der Folge auch Zuhörer von RIVERSIDE, OPETH und vor allem solche von TOOL ansprechen.
In einem ausgefeilten Sounderlebnis geht der mächtige Bass von ´Subterfuge´ direkt in den Magen, derweil die Percussions und das Schlagzeug darüber wuchtig tanzen. Ein Puls, der dem Herzschlag von TOOL sehr nahe kommt. Die Percussions werden hernach in ´Sisyphean´ sogar noch hektischer und präsentieren einen zappelnden Alternative Rock, der unter Umständen aus der Ecke von PORCUPINE TREE stammen könnte.
Bisweilen werden bei INHALO nicht nur im balladesken ´Pretenders´ sogar Einflüsse aus dem Post Rock und in ´Mirror Door´ aus dem Metal offensichtlich. Zu ´Eventide´ spielt obendrein Gastmusiker Vincent Swiersma kein Cello, sondern eine Sarangi. Das siebenmütoge ´Last Vestige´ fasst letztlich nochmals alle prägenden Merkmale des Quartetts zusammen, ehe das kurze ´Sever´ das Werk beschließt.
Liebhaber des dynamisch wertvollen Alternative und Progressive Rock werden von INHALO aus Amsterdam ebenso wie solche des atmosphärischen Progressive Metal angefixt.
(8 Punkte)